Debütant Beier: "Ein krasses Gefühl"

04.06.2024 12:15

An dem Ort, der für immer mit ihren Debüts im Nationaltrikot verbunden bleiben wird, mussten Maximilian Beier und Aleksandar Pavlovic länger ausharren, als geplant. Weil die Polizei am späten Montagabend zunächst eine "Gefahrenlage" ausgemacht hatte, mussten die Debütanten vier und fünf unter Bundestrainer Julian Nagelsmann mit dem Rest der Mannschaft in den Katakomben des Nürnberger Max-Morlock-Stadions warten, bis Entwarnung kam. Erst danach konnte sich das Team im Mannschaftsbus auf die kurze Reise zurück ins Base Camp der Nationalmannschaft bei DFB-Partner adidas in Herzogenaurach machen. Beier und Pavlovic hatten die Wartezeit unter anderem mit Interviews überbrückt. Keine Frage, sie waren gefragt an diesem Abend, nicht nur auf dem Platz.

"Es war sehr schön, ich bin sehr stolz, es hat Spaß gemacht", sagte Aleksandar Pavlovic, der beim 0:0 gegen die Ukraine in der 71. Spielminute für den Leverkusener Doublesieger Robert Andrich eingewechselt worden war.

Das erste Trikot bekommen die Eltern

Maximilian Beier war schon etwas früher ins Spiel gekommen, für Pavlovics Teamkollegen vom FC Bayern München, Jamal Musiala. "Ich probiere, mein Bestes zu geben, heute hat es super geklappt", sagte der Angreifer von der TSG Hoffenheim, dem der Bundestrainer aufgetragen hatte, "dass ich richtig Stress mache auf dem Platz". Tatsächlich unterzog Beier die ukrainische Abwehr augenblicklich nach seiner Einwechslung einem ersten Stresstest. Sein erster Kontakt wurde zum Torschuss, der Ball knallte an die Unterkante der Latte. Kurz darauf folgte die nächste Großchance. "Maxi hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht, zwei Topabschlüsse, war auch defensiv fleißig", sagte Nagelsmann. "Er hat das gut gelöst."

"Ich bin stolz auf meine Leistung und stolz, dass ich die Torchancen hatte", sagte Beier, der von einem "krassen Gefühl" bei seiner Einwechslung sprach. Sein erstes Nationaltrikot will er nun seinen Eltern mitbringen. Als Erinnerung, aber auch als Dankeschön. Zu Hause in Brandenburg als Kind hatte ihn schließlich sein Vater trainiert, als er mit dem Kicken anfing. Zunächst beim Eisenbahnersportverein Kirchmöser, dann beim Brandenburger SC Süd 05. Pavlovic hatte rund 600 Kilometer südlich, beim SC Fürstenfeldbrück in Bayern, mit dem Fußballspielen begonnen. Ihr Weg führte sie nun gemeinsam nach Nürnberg. In die Nationalmannschaft.