Die deutsche Nationalmannschaft bereitet sich auf das erste Länderspiel nach der Heim-EM vor, am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) geht es zum Auftakt der UEFA Nations League in Düsseldorf gegen Ungarn. Angreifer Niclas Füllkrug (31) von West Ham United spricht über den Umbruch im DFB-Team, seine neue Rolle und sein neues Leben in England.
... die neue Energie in der Mannschaft: Das Heimturnier und die medial-präsenten Charaktere haben zu dieser neuen Energie beigetragen. Bei der EM drehte es sich endlich wieder im positiven Sinne um uns. Das hatte mit der Kaderzusammenstellung zu tun. Wir wollen das Nationaltrikot stolz tragen und alles dafür tun, um erfolgreich zu sein.
... seine Position im Team: Ich bin in der Hierarchie etwas nach oben gerutscht. Doch in dem, was ich tue, habe ich mich nicht verändert. Ich möchte im aktuellen Prozess vorneweg gehen und auch meinen Job neben dem Platz erfüllen. Über meine Spielzeit rede ich mit dem Bundestrainer nicht so intensiv. Ich möchte meine Leistung so auf den Platz bringen, dass der Bundestrainer es schwer hat, sich gegen mich zu entscheiden.
... den neuen Kapitän Kimmich und die neue Nummer eins ter Stegen: Jo ist ein Kapitän, der vorneweg geht. Das hat er auch vorher schon gemacht. Er ist ein ganz toller Mensch, und ich freue mich jedes Mal, wenn ich ihn sehe. Er hat eine große Rückendeckung im Team. Für Marc freue ich mich nach der langen Zeit als Nummer zwei. Er freut sich auch, und ich bin mir sicher, dass er diesen neuen Job gut ausfüllen wird.
... die Nations League: Ich hoffe, dass die Spiele sehr fordernd werden und wir sie gewinnen können. Doch wir brauchen nicht drumherum reden: Die Nations League wird nicht die gleiche Euphorie wie die Heim-EM entfachen können. Wir wollen trotzdem erfolgreich sein, denn Erfolg gefällt den Menschen, und ihr Support ist wichtig für uns. Die Gier und der Erfolgswille, dieses Turnier zu gewinnen, müssen da sein. Zudem fühlt man sich besser, wenn man mit zehn Siegen in Folge in ein großes Turnier startet. Dann entwickelt man ein gewisses Selbstverständnis, Spiele zu gewinnen. So etwas hatte Spanien bei der EM auch.
... sein neues Leben in England: Ich spreche gutes Englisch, das ist das Wichtigste. Ein Auslandswechsel ist etwas anderes, es ist eine große Umstellung für meine Familie und mich. Es ist ein komplett neues Kapitel in meinem Leben, doch ich fühle mich sehr wohl mit meiner Entscheidung. Die Art und Weise des Fußballs ist anders: Das Spiel ist viel physischer und dynamischer als in Deutschland, aber deutlich weniger taktisch geprägt. Allgemein gab es bei mir im Klub große Veränderungen, es wird bei uns noch ein paar Spieltage dauern. Wir sind eine Mannschaft mit viel Qualität und wollen in der Premier League überraschen. Mein Ziel ist das Erreichen der Champions League.