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Kevin De Bruyne
De Bruyne lässt Belgien-Zukunft offen
02.07.2024 08:42 Uhr

De Bruyne lässt Belgien-Zukunft offen

Kevin De Bruyne zählt zu den besten Mittelfeldspielern der Welt, doch mit Belgiens Nationalmannschaft fehlte ihm oft das gewisse Etwas.

Kevin De Bruyne suchte Trost bei seinen Kindern, das nächste viel zu frühe Turnier-Aus für den ewigen Geheimfavoriten hatte ihm sichtlich zugesetzt. Und dann noch diese bohrenden Fragen, nach der "goldenen Generation" der Belgier oder einem möglichen Rücktritt aus der Nationalmannschaft: De Bruyne (33) wollte nur noch weg aus Düsseldorf und am liebsten gar nichts mehr sagen.

Doch der Star von Manchester City, einer der besten Mittelfeldspieler der vergangenen zehn Jahre, konnte sich als Belgiens Anführer nicht einfach davonstehlen - und so entspann sich ein patziges Wortgefecht mit einem nervenden Fragesteller, nach dem De Bruyne "stupid" - "dumm" vor sich hinbrummelte.

Belgien-Star De Bruyne nach EM-Aus angefressen

"Wie fühlt es sich an, dass Sie mit der goldenen Generation nie ein Finale erreicht haben?" De Bruyne: "Was ist eine goldene Generation?" Reporter: "Eure." De Bruyne: "Unsere? Und Sie sagen, dass Frankreich, England, Spanien und Deutschland keine haben? Okay."

Okay? Gar nichts war okay nach dem bitteren 0:1 im Achtelfinale gegen Frankreich. Die Chancen auf den Sieg waren da. Doch nun deutet vieles darauf hin, dass De Bruyne, von dem Trainer-Guru Pep Guardiola sagt, er sei "einzigartig auf der Welt", dass dieser feine Stratege die Nationalmannschaft ohne das ganz große Vermächtnis verlässt, das seine Generation versprochen hatte.

Für eine endgültige Entscheidung war es an diesem traurigen EM-Abend allerdings noch "zu früh", sagte De Bruyne, als er seinen Frust runtergeschluckt hatte. "Lasst mich das zuerst verarbeiten. Ich werde ruhig bleiben und sorgfältig nachdenken." Doch das Alter nagt an ihm, schon in der vergangenen Premier-League-Saison war er wegen einer Oberschenkelverletzung monatelang ausgefallen.

Und die Spiele mit der neuen Champions League, der Klub-WM und allen Wettbewerben in England werden mehr. 85 Partien könnten es für City 2024/25 werden, rechnete De Bruyne vor. "Das ist sehr viel", hatte er schon vor dem Spiel im Interview mit Het Laatste Nieuws gesagt. Ob die Kraft da noch für einen weiteren Anlauf mit Belgien reicht? Immerhin wird De Bruyne bei der nächsten WM 35 Jahre alt sein.

Domenico Tedesco muss er vor seiner Entscheidung nicht fragen. "Kevin braucht meine Meinung nicht - er kennt sie ganz genau", sagte der Nationaltrainer. Tedesco würde gerne mit De Bruyne weitermachen, der Deutsch-Italiener ist nach den schwachen Auftritten angezählt. Auf einen Strategen wie De Bruyne, der Belgien 2018 ins WM-Halbfinale geführt hatte, kann und will er nicht verzichten.

Belgischer König bedruckt De Bruynes Trikot
16.06.2024 13:21 Uhr

Belgischer König bedruckt De Bruynes Trikot

Der belgische König Philippe hat bei den Vorbereitungen vor dem Spiel seiner Nationalmannschaft gegen die Slowakei selbst Hand angelegt.

Wie die "Bild"-Zeitung am Sonntag berichtet, bedruckte der 64-Jährige im Rahmen eines Besuchs im Trainings-Camp in Ludwigsburg das Trikot von Kapitän Kevin De Bruyne.

Außerdem wurden der König und Prinz Emmanuel von Ex-Bundesliga-Trainer Domenico Tedesco empfangen.

Anschließend erhielten beide eine Führung durch die Räumlichkeiten des Camps im Schlosshotel Monrepos und lernten die Mannschaft kennen. Der König habe den "Red Devils" viel Erfolg gewünscht und seine Unterstützung für die EM zugesagt.

Seit Tedescos Amtsantritt vor 16 Monaten ist das Team um De Bruyne, Mittelfeldstar des englischen Meisters Manchester City, ungeschlagen. Neben der Slowakei am Montag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV), warten in Gruppe E außerdem noch Rumänien und die Ukraine.

Auch wenn Belgien in der Vergangenheit immer wieder als Geheimfavorit auf den Titel gehandelt wurde, stapelt der deutsche Trainer tief.

"Wir müssen uns jetzt erst mal auf die Gruppenphase konzentrieren. Wir haben da sehr unangenehme Gegner", sagte Tedesco. Diesmal sieht sich Belgien eher als Underdog. "Als Favorit steht man viel mehr unter Druck. Ein Außenseiter zu sein, ist schön, aber jeder weiß, dass wir so weit wie möglich kommen wollen", sagte Yannick Carrasco.

Bei der EM 2021 war Belgien im Viertelfinale gegen den späteren Europameister Italien (1:2) ausgeschieden.