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Mbappé gegen Idol Ronaldo: Ein Superstar fährt nach Hause
03.07.2024 12:30 Uhr

Mbappé gegen Idol Ronaldo: Ein Superstar fährt nach Hause

Kylian Mbappé liegt zu Hause auf seinem Bett, blaue Jeans, grüner Pulli. Den Kopf stützt der Knirps auf den Händen ab, er schaut sich träumend, bewundernd, fast schon liebevoll um. Um ihn herum: Überall Poster von Cristiano Ronaldo. Seinem großen Idol.

Ronaldo sei für ihn eine "Inspiration" gewesen, sagte Mbappé einmal. Aus dem Jungen, der einst im Pariser Problem-Vorort Bondy die Tormaschine aus Portugal anhimmelte, ist längst selbst ein Superstar geworden, Frankreichs Hoffnung. Nun, mehr als zehn Jahre, nachdem die Fotos in Mbappes Kinderzimmer entstanden sind, kommt es auf der EM-Bühne zum Duell der Generationen.

Viertelfinale, Frankreich gegen Portugal (Freitag, 21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV), Mbappé gegen Ronaldo - für einen der beiden ganz Großen endet der Traum vom Titel in Hamburg.

Ronaldo vor dem Ende, Mbappé als Thronfolger

Und mittlerweile hat sich die Rollenverteilung zwischen Mbappé und Ronaldo umgedreht. Der Portugiese, bald 40 Jahre alt und mittlerweile in Diensten von Al-Nassr in Saudi-Arabien, hat sich längst als Fan von Mbappé geoutet. "Er ist die Gegenwart und die Zukunft des Weltfußballs", sagte Ronaldo, der es als erster Profi zu sechs EM-Teilnahmen gebracht hat und mit mittlerweile 29 Einsätzen sowie 14 Toren die Bestenlisten anführt: "Er ist ein fantastischer Spieler, sehr schnell und ihm gehören die nächsten Jahre".

Klar, wenn Mbappé den Ball hat, halten die französischen Fans den Atem an. Immer kann etwas Spektakuläres entstehen. Aber bisher ist es nicht die EM des Angreifers, der nach dem Turnier zu Real Madrid wechselt. Gebrochene Nase, erst ein Treffer. Mbappé trägt die Mannschaft bisher nicht wie erhofft, das Prunkstück des Vize-Weltmeisters ist die so starke Defensive. "Wir tun alles, was wir können, um kein Tor zu kassieren", sagte Trainer Didier Deschamps.

Für Ronaldo, der längst nicht mehr so viel Angst und Schrecken in den gegnerischen Abwehrreihen verbreitet wie früher, sind das vor der Neuauflage des EM-Endspiels von 2016 keine guten Nachrichten. Doch wie bei seinem größten Titelgewinn, dem EM-Triumph vor acht Jahren, treibt der absolute Wille Ronaldo an, diese scheinbar unendliche Gier nach Erfolg. "Sie sind einer der Favoriten auf den Titel", sagte er über Frankreich: "Aber wir ziehen in den Krieg."

Es könnte Ronaldos letzte Europa-Schlacht werden. "Es ist ohne Zweifel meine letzte EM", sagte er nach dem Viertelfinal-Einzug, Ronaldo wird mehr und mehr zum Fan - vor allem von seinem "Nachfolger" Mbappé. Der hatte nach seinem Wechsel zu den Königlichen Fotos von sich als kleinem Jungen im Real-Outfit in den Sozialen Medien gepostet, auch ein Schnappschuss von ihm mit Ronaldo war dabei. "Jetzt bin ich dran, dir zuzuschauen. Ich freue mich zu sehen, wie du das Bernabeu erstrahlen lässt", schrieb Ronaldo in den Kommentaren. Doch erst einmal steht noch ihr EM-Duell an.

"Kein Raum für Fehler": Ronaldo setzt sich hohe EM-Ziele
12.06.2024 07:36 Uhr

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"Mit den Füßen auf dem Boden, mit den Gedanken im Himmel": Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo hat auch mit 39 Jahren und als üppig bezahltes Aushängeschild der saudi-arabischen Liga bei der Europameisterschaft nur die allerhöchsten Ambitionen.

"Die Portugiesen erwarten viel von Portugal, es gibt keinen Spielraum für Fehler, keinen, sie wollen immer, dass Portugal gewinnt, wegen der Generation, dem Talent, das es gibt", sagte Ronaldo nach dem 3:0 (1:0) im letzten EM-Test gegen Irland.

Der frühere Weltfußballer geht in seine sechste EM, er ist Rekordspieler (25) und Rekordtorschütze (14) der Kontinentalmeisterschaft. 207-mal hat er mittlerweile für sein Land gespielt, am Dienstag in Aveiro erzielte er seine Länderspieltore 129 und 130 - auch das ein Rekord.

Und doch ist es für ihn jedes Mal etwas Besonderes, das Trikot zu tragen: "Für die portugiesische Nationalmannschaft zu spielen, kann nicht besser sein als das hier."

Bei der EM, in der Portugal in Gruppe F auf Tschechien, die Türkei und EM-Debütant Georgien trifft, müsse das Team "positiv denken", forderte Ronaldo, der seit Januar 2023 für Al-Nassr spielt: "Diese Mannschaft muss träumen und hart arbeiten, denn Talent allein nützt nichts, wenn man nicht hart arbeitet."

Bei Joao Félix vom FC Barcelona, der in der 18. Minute den Führungstreffer erzielt hatte, ist die Brust wenige Tage vor dem Turnierbeginn breit: "Wir haben einen guten Job gemacht, es geht darum, dieser Linie zu folgen. Wir haben 100 Prozent Selbstvertrauen auf dem Weg nach Deutschland."

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Angeführt von Altstar Cristiano Ronaldo fährt die portugiesische Nationalmannschaft zur EM nach Deutschland.

Wie der nationale Fußballverband am Dienstag bekannt gab, nominierte Nationaltrainer Roberto Martinez den 39 Jahre alten Rekordnationalspieler für sein 26-köpfiges Aufgebot. Für Ronaldo ist es die elfte Teilnahme an einem großen Turnier.

Ein Profi aus der Bundesliga, wie etwa Bayern Münchens Raphael Guerreiro, fehlt im portugiesischen Kader. Neben Ronaldo zählen Ruben Dias, Bernardo Silva (beide Manchester City), Joao Felix (FC Barcelona) oder Rafael Leao (AC Mailand) zu den größten Namen beim Europameister von 2016.

Auch der 41 Jahre alte Innenverteidiger Pepe (FC Porto) ist dabei, bei einem Einsatz würde er den Rekord für den ältesten Spieler bei einer EM aufstellen.

Die portugiesische Nationalmannschaft, die ihr EM-Quartier in Harsewinkel aufschlagen wird, startet am 18. Juni in Leipzig gegen Tschechien ins Turnier.

Weitere Gegner in der Gruppe F sind die Türkei (22. Juni) und Georgien (26. Juni).