Es ist kein gutes Jahr für die Legenden des deutschen Fußballs, zu viele sind 2024 schon gestorben. Franz Beckenbauer gleich in den ersten Januar-Tagen etwa, der Kaiser wurde 78. Der Mann, der Deutschland zum dritten WM-Titel schoss, Andreas Brehme, verschied im Februar mit 63. Und der Stuttgarter Meistertrainer Christoph Daum wurde diese Woche beigesetzt, sein turbulentes Leben währte 70 Jahre. Günter Netzer hat sie also alle überlebt, am heutigen Samstag feiert er seinen 80. Geburtstag. DFB.de mit einer Würdigung des Welt- und Europameisters.
Er begeht den Ehrentag freudig, aber auch bescheiden. "Ich bin demütig, diese Zahl erreichen zu können, das ist wenigen vergönnt", hat er in einem seiner seltenen Interviews dieser Tage gesagt. Netzer hat sich zurückgezogen, aber nicht versteckt. Jeder weiß, dass er seit Jahrzehnten in Zürich lebt, bloß arbeiten tut er nicht mehr. Und das heißt, dass er nicht mehr das Rampenlicht sucht, in das der Spieler, der Manager, der TV-Experte und der Unternehmer den Großteil seines Lebens gerückt wurde.
"Vor zehn Jahren habe ich alle meine Leben aufgegeben bis auf das reale", teilte er in einem Podcast namens "Einfach Fußball" mit. Er habe drei bis vier Leben gelebt, hat er mal gesagt und das Besondere dabei: "Ich habe im Leben nie etwas tun müssen, zu dem ich keine Lust hatte." Auch auf dem Rasen nicht, wo sich in seiner Gladbacher Zeit das Klischee hielt, dass andere wie der unermüdliche "Hacky" Wimmer für ihn mitliefen, damit er glänzen konnte.
Die Podcast-Hörer erfuhren, dass Günter Netzer trotz Schmerzen in den Knien und an der Wirbelsäule noch immer ein Glückskind ist, das nicht hadert. Körperliche Beschwerden im Alter seien eben der Preis dafür, den ein Hochleistungssportler zahlen müsse, die hätten eben "keinen Anspruch auf Schmerzfreiheit". Er nimmt sie als Andenken an ein Leben, das ihm "so viele beste Tage beschert" habe, dass er sie "gar nicht alle benennen kann." Wer alt genug ist, könnte ihm bei der Rekonstruktion eventuell behilflich sein. Wer Netzer in den Goldenen Siebzigern des deutschen Fußballs spielen sah, kann ihn nicht vergessen und so mancherlei Glanztat aufzählen. Den Jüngeren, die mit mehreren Fernsehsendern und erst recht denjenigen, die mit Handys und Internet aufgewachsen sind, muss man indes Günter Netzer schon vorstellen.
Er gilt als der Inbegriff des Spielmachers, quasi schon von klein auf. Ohne Netzer hätte es in der Gasthausstraße in Mönchengladbach in den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts wohl etliche Spiele weniger gegeben, denn Klein-Günter war der Balllieferant. Seine Mutter betrieb einen Tante-Emma-Laden – und da gab es auch Gummibälle. So durfte er schon mit Fünf bei den Großen mitspielen. Es gab noch mehr glückliche Fügungen und wenn es einen Fußball-Gott gibt, dann hat er auf Günter Netzer immer ganz besonders gut aufgepasst. Der war fünf Tage auf der kriegerischen Welt, da fielen Bomben auf das Krankenhaus, aber es fanden sich anno 1944 rettende Hände, die die Säuglingsstation noch rechtzeitig evakuierten. Kaum zuhause, landete eine Bombe hinter der Wohnzimmerwand in der Gasthausstraße 31, aber sie erwies sich als Blindgänger.
Er war fünf, da durfte er erstmals hören, dass ihm Großes beschieden war. Das hat er nicht vergessen und hielt es in seiner ersten Biographie "Rebell am Ball" (1971) fest. "Der Günter, der kann ja mit dem Ball umgehen wie kein anderer. Der wird mal sicher was", sagte der Nachbar der Mutter. Die Prophezeiung wurde wahr. Der jüngeren Generation ist er noch als Fernsehexperte präsent, obwohl auch diese Zeit schon ein Weilchen her ist. Sie endete mit der WM 2010, als er im verbalen Doppelpass mit Gerhard Delling in der ARD der Nationalmannschaft regelmäßig ein kompetentes Zeugnis ausstellte. Eines, auf das der Zuschauer etwas gab, weil Netzer so seriös rüber kam und auf jede Selbstdarstellung verzichtete.
Über den jungen Netzer hat das niemand jemals behauptet. Er war der erste Popstar der Bundesliga. Ein junger Wilder, der sich mit seinen Vorgesetzten anlegte und seinen eigenen Weg ging. Der in New York mit seinem Kumpanen Berti Vogts nachts eine Feuerleiter herunterkletterte und sich in einem Taxi über den Broadway fahren ließ, weil er mehr sehen wollte als nur Hotel und Trainingsplätze. Der sich mit 21 in Kolumbien von der Mönchengladbacher Mannschaft absetzte und auf abenteuerliche Weise den Panama-Kanal überquerte, weil er auf der Südamerikareise seiner Borussia plötzlich Heimweh verspürt hatte. Der spontan aus einer Vertragsverhandlung ging und im Supermarkt den billigsten Sekt kaufte, als der damalige Borussen-Manager Helmut Grashoff meinte, auf das großzügige Angebot müsse man mit Champagner anstoßen. Netzer war jedoch der Meinung, "mehr sei das nicht wert".
Sein Einstiegsgehalt bei Borussia Mönchengladbach 1963 betrug 160 Mark, plus zehn Mark Einsatzprämie, und war ihm nie genug. Weshalb er schon früh einen Sinn für einträgliche Nebengeschäfte entwickelte. Eine Eigenschaft, die ihm nach der Karriere, als er den HSV als Manager von 1980 bis 1983 in die Weltspitze führte und als er noch später mit seiner Agentur Infront mit Fernsehrechten handelte, sehr zu Gute kam.
Mit seinem nicht minder dickköpfigen Trainer Hennes Weisweiler stritt er sich manchmal so sehr, dass es wochenlang keine Kommunikation gab und der den beiden Alpha-Tieren ergebene Berti Vogts den Mittler spielen musste. Netzer war in der Mannschaft zuweilen so unbeliebt, dass nach Erstellung eines Soziogramms heraus kam, mit ihm wolle keiner im Doppelzimmer liegen. 2004 gestand er: "Ich erschrecke mich heute über diese Brutalität, die ich früher an den Tag legte, wenn mir die Mitspieler erzählen, was ich alles getan habe. Da erkenne ich mich nicht wieder." Er war eben "der King", wie sie ihn intern riefen: Überragender Dirigent, Vorbereiter und Torschütze in einem und verlangte oft Unmögliches von den minder Begabten.
Netzer, der mit dem Aufstieg der Borussia 1965 die Bundesligabühne betrat, schwebte so weit über allen anderen, dass er sich auch mit dem Trainer anlegen konnte. 1970 änderte er in Bielefeld nach der Pause eigenmächtig die ihm allzu offensive Taktik. Sie gewannen, doch er wurde mit wochenlangem Schweigen bestraft. Dann war er für Weisweiler wieder nur "dat lange Arschloch". Meister wurden sie trotzdem (1970 und 1971) in einem Stil, der Borussia zur populärsten Mannschaft des Landes machte und der ihr bis heute Sympathien einbringt.
Die legendäre Krönung der Renitenz ereignete sich im Düsseldorfer DFB-Pokalfinale 1973. Gegen den 1. FC Köln saß er wegen Trainingsrückstandes - und wohl auch, weil er (als erster Deutscher) zu Real Madrid wechselte - auf der Bank. In der Verlängerung wechselte er sich gegen den erschöpften Christian Kulik selbst ein ("Ich spiele dann jetzt!") und schoss prompt das Siegtor. Es ist die Geschichte seines Lebens, auch wenn er sie quasi inkognito spielte.
Keinen deutschen Fußballer verbindet man stärker mit der Nummer zehn des Feldherrn, der wie an der Schnur gezogene lange Pässe schlug. In jenem Spiel aber trug er die Zwölf des ersten Reservisten, der er fast nie war. Nicht im Borussen-Dress, wo er in 230 Bundesligapartien nur einmal eingewechselt wurde und nicht im DFB-Dress, das er 37-mal trug (drei Einwechslungen). Dennoch gab es zwei Netzer: den im Verein und den in der Nationalmannschaft, wo er "mein vertrautes Umfeld, meine Mitspieler von Borussia" stets vermisste.
Gemessen an seinem Können war seine Länderspielkarriere die eines Unvollendeten. "Ich habe viel zu wenig Länderspiele gemacht", gab er zu. Er verpasste zwei Weltmeisterschaften, und seine Rolle bei der dritten, dem Triumph 1974 im eigenen Land, reduzierte sich auf einen 21-Minuten-Einsatz im Gruppenspiel gegen die DDR. Das Volk hatte ihn gefordert, Bundestrainer Helmut Schön gab nach und brachte ihn für den unpopuläreren Wolfgang Overath, der trotzdem "der bessere Nationalspieler war" (Netzer). Ansonsten saß er, weil nicht fit, auf der Tribüne.
Netzer oder Overath? Die Spielmacherfrage beherrschte fast die ganze Amtszeit von Schön und die Debatten an den Stammtischen. Spielten sie zusammen, ging es oft kolossal schief, wie beim historischen EM-Aus 1967 in Albanien (0:0). Fehlte einer, glänzte der andere. Netzers große DFB-Zeit erschöpft sich folgerichtig auf das Frühjahr 1972, als Overath an der Leiste verletzt war.
Sein bestes Länderspiel machte er am 29. April 1972. Es war der erste deutsche Sieg in Wembley, und Netzer war der Architekt jenes sagenumwobenen 3:1 gegen England, nachdem der FAZ-Feuilletonist Karl-Heinz Bohrer eineinhalb Jahre später die berühmten Worte schrieb: "Der aus der Tiefe des Raumes plötzlich vorstoßende Netzer hatte 'thrill'. 'Thrill', das ist das Ergebnis, das nicht erwartete Manöver; das ist die Verwandlung von Geometrie in Energie, die vor Glück wahnsinnig machende Explosion im Strafraum".
Worte, die ihn sein Leben lang verfolgten. Sie verliehen ihm das Image des Genialen, des Einzigen, der das Spiel wirklich verstand. Er wusste, dass es nicht so war, aber er tat nichts dagegen. Denn es gefiel ihm ebenso wie das Image vom Rebellen. Acht Wochen nach Wembley war er Europameister und Deutschlands Fußballer des Jahres. Selbst der Kaiser (Franz Beckenbauer) und der Bomber (Gerd Müller) standen damals in seinem Schatten, denn Netzer war auch neben dem Platz ein Idol. Er kam an bei der Jugend der rebellischen Achtundsechziger-Generation. Wegen seiner langen Haare, seiner flotten Autos, seiner hübschen Freundinnen, seines "Lifestyles". Er hatte Kontakt in die Film- und Künstlerszene, trat in Klamauksendungen auf, trank mit Frank Sinatra in Las Vegas Cocktail und war der erste Fußballer, der eine Disco eröffnete.
Und: er widersetzte sich den Autoritäten, was ihn anziehend machte für die links-alternative Szene. Dabei war Günter-Theo Netzer nie wirklich einer von ihnen. "Ich bin überhaupt kein politischer Mensch gewesen, doch die 68er haben in mir einen gesehen, der ihre Ideale verkörpert", hat er sein Image später reflektiert. "Krach mit dem Trainer, Aufbegehren gegen die Obrigkeit und Autoritäten, das war bis dahin undenkbar. Das war revolutionär. Mein Aussehen sowieso. Und sie haben meine Art Fußball zu spielen hoch interessant interpretiert. Das gefiel mir."
In der Borussen-Mannschaft war er bis zum Abschied 1973 nach Madrid, wo er in drei Jahren noch zweimal Meister wurde, nicht immer beliebt, aber stets geachtet. "Was mich immer gerettet hat, war die Tatsache dass ich immer vernünftig Fußball gespielt habe", sagte Netzer einmal, als der letzte Ball längst gekickt war. Eine charmante Untertreibung.
Am 14. Juni begann in München die bewegende EURO-Reise der deutschen Nationalmannschaft. Am 14. Oktober (ab 20.45 Uhr) kehrt das DFB-Team in die Allianz Arena zurück und trifft dort im Rahmen der UEFA Nations League auf EM-Halbfinalist Niederlande. Karten für den Klassiker sind im DFB-Ticketportal oder über die Tickethotline (Telefon: 069 90 28 38 48) erhältlich.
Mitglieder des Fan Club Nationalmannschaft können ihre Tickets auch übers DFB-Ticketportal oder die kostenlose Fan-Club-Hotline unter 00800 14 90 74 54 kaufen. Die eigenständig organisierten Fanclubs wurden separat per E-Mail informiert.
Weitere Infos gibt es im Ticketing-FAQ. Für Fans aller DFB-Teams und -Spielklassen bietet der Deutsche Fußball-Bund auf fanfahrt.dfb.de ein kostenloses Mitfahrportal an.
Im dritten Gruppenspiel der UEFA Nations League 2024/25 trifft die deutsche Nationalmannschaft am 11. Oktober (ab 20.45 Uhr) in Zenica auf Bosnien-Herzegowina. Aus den zwei bisherigen Duellen holte Deutschland einen Sieg und ein Unentschieden.
Wer die DFB-Auswahl in Zenica unterstützen möchte, kann sich nun um Tickets bewerben. Wie immer bei Auswärtsspielen können nur Mitglieder des Fan Club Nationalmannschaft und Mitglieder der eigenständig organisierten Fanclubs die Karten erwerben. Die Bewerbungsphase für die Mitglieder des Fan Club Nationalmannschaft endet am Dienstag, 17. September, um 12 Uhr. Ein Ticket kostet 16,70 Euro. Ticketbewerbungen können ausschließlich im DFB-Ticketshop platziert werden. Die Bezahlung ist nur mit SEPA-Lastschrift möglich, wobei die Belastung erst nach erfolgreicher Zuteilung erfolgt. Die Zuteilung wird in der KW 38 vorgenommen.
Den deutschen Fans stehen für das Auswärtsspiel in Zenica insgesamt 650 Tickets zur Verfügung. Es ist damit zu rechnen, dass die Kartennachfrage das Angebot übersteigt und somit bei der Zuteilung der Tickets das Bonussystem greift.
Hinweis: Nur Mitglieder des Fan Club Nationalmannschaft können ihren Voucher nach der Zuteilung auf ein anderes Mitglied des Fan Club Nationalmannschaft umschreiben lassen. Es wird eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 10 Euro pro Umpersonalisierung erhoben. Für Mitglieder der eigenständigen Fanclubs ist keine Umschreibung möglich. Mehr Infos siehe FAQ.
Sofern das dem Fan Club Nationalmannschaft zur Verfügung stehende Ticketkontingent nicht ausreichen sollte, wird der Punktestatus des Bonussystems bei der Verteilung der Karten berücksichtigt. Fan Club Nationalmannschaft-Mitglieder sammeln beim Kauf von Tickets Punkte. Um die Punktegutschrift zu erhalten, müssen die Tickets personalisiert werden. So sollen die treuesten der treuen Fans belohnt werden. Das Konzept wurde zur Saison 2016/2017 gemeinsam mit den Fan-Vertretern erarbeitet. Informationen zum Bonussystem gibt es hier. Der zeitliche Eingang der Bestellung ist nicht entscheidend. Jedes Mitglied kann nur ein Ticket erwerben.
Auch Gruppenbestellungen sind möglich. Dabei werden in einem Vorgang maximal bis zu vier Fan Club Nationalmannschaft-Mitglieder zu einer Bestellung zusammengefasst. Selbstverständlich müssen sich auch die Freunde mit ihrer Mitgliedsnummer und ihrer gültigen PIN eintragen. Im Falle einer Auslosung ist somit gewährleistet, dass die Gruppe gemeinsam reisen kann. Für die Zahlungsabwicklung und die Ticketzustellung ist das zuerst eingeloggte Mitglied Verantwortlicher und Empfänger. Bei einer Verlosung nimmt die Bestellung als Ganzes teil, das heißt: Entweder bekommen alle ein Ticket oder keiner.
Die Datenabfrage für Ticketbestellungen der eigenständig organisierten Fanclubs erfolgte bereits am 22. Juli 2024 durch das Team Fanbelange des DFB. Die Rückmeldung einer möglichen Zuteilung für die eigenständigen Fanclubs erfolgt zeitnah per separater E-Mail. Es können keine Nachmeldungen mehr entgegengenommen werden.
Wie bei Gruppenbestellungen des Fan Club Nationalmannschaft erfolgen die Zahlungsabwicklung und Ticketzustellung über eine zuvor angegebene Kontaktperson. Der Ticketpreis für Mitglieder eigenständig organisierter Fanclubs beträgt 17,50 € (inkl. einer Vorverkaufsgebühr).
Es war ein rasantes zweites Spiel in der UEFA Nations League, das die Fans in der Amsterdamer Johan-Cruyff-Arena zu sehen bekamen. Vier Tore, schnelles Umschaltspiel, rassige Zweikämpfe - und am Ende erspielte sich die deutsche Nationalmannschaft gegen EM-Halbfinalist Niederlande ein verdientes 2:2. Bundestrainer Julian Nagelsmann spricht über das Remis gegen den Erzrivalen.
Frage: Wie fällt Ihr Fazit nach dem Unentschieden gegen die Niederlande aus, Herr Nagelsmann?
Julian Nagelsmann: Es war ein gutes Spiel von beiden Mannschaften. So stellt man sich ein Nations-League-Spiel vor. Es war sehr unterhaltsam. Wir hatten einen schlechten Start und haben schlecht verteidigt. Am Ende der Fehlerkette steht Robert Andrich. Wir sind aber gut zurückgekommen. Wir haben fußballerisch überzeugt. Am Ende waren wir dem Siegtor sogar näher. Mit dem 2:2 kann man leben.
Frage: Was nehmen Sie aus den zehn Tagen und zwei Spielen mit?
Nagelsmann: Die Mannschaft glaubt an sich, und das ist der Schlüssel. Wir sind auf einem sehr guten Weg. Es waren sehr gute Tage als gesamte Gruppe. Es ist eine angenehme Mannschaft, die sehr viel Leidenschaft versprüht. Es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Alle haben gezeigt, dass sie viel Lust haben. Die Mannschaft hat alles reingeworfen, um zu gewinnen.
Frage: Woran müssen Sie noch arbeiten?
Nagelsmann: Wir haben nicht den einen Punkt, in dem wir uns verbessern müssen. Wir haben schon viel Weltklasse - am Ende geht es über die Konstanz. Da fehlt uns noch ein bisschen. Ich muss aber voller Demut sagen, dass wir die Klubs brauchen. Wir können hier ein gutes Klima schaffen und ein paar Dinge vermitteln - am Ende sind wir auf die Klubs angewiesen. Da sind aber alle gut aufgehoben.
Frage: Sie waren nach dem Spiel sehr aufgebracht. Wie haben Sie den Schiedsrichter gesehen?
Nagelsmann: Der Schiedsrichter hat heute auf beiden Seiten nicht gut gepfiffen. Aber es ist, wie es ist. Ich rege mich oft auf, das bringt aber meistens nichts. Er kann ein paar Dinge anders entscheiden, er hat ein paar Dinge anders gesehen als ich. Das war etwas unglücklich.
Frage: Was haben Sie beim zweiten Gegentor zu kritisieren?
Nagelsmann: An Nico Schlotterbeck liebe ich es, dass er jeden Ball haben will. Aber es gibt Momente, die keine Momente der Balleroberung sind. Es war aber nicht seine alleinige Schuld. Das müssen wir als Gruppe besser machen. David Raum erkennt auch nicht die Gefahr am zweiten Pfosten.
Frage: Wie sehr freut es Sie, dass Ihre Mannschaft einige Widerstände überwunden hat?
Nagelsmann: Im Fußball wird viel zwischen den Ohren entschieden. Nach den Rückschlägen haben wir uns zurückgekämpft. Wir vermitteln diesen Glauben. Wir haben schon öfters gezeigt, dass wir zurückkommen können.
Rückstand, Spiel gedreht, Führung aus der Hand gegeben: Das 2:2 (2:1) der deutschen Nationalmannschaft hatte einige Wendungen zu bieten. Nach dem Spiel sprachen die Protagonisten über den mitreißenden Abend in Amsterdam. DFB.de hat mitgeschrieben.
Julian Nagelsmann: Insgesamt war es ein sehr unterhaltsames Spiel, weil beide Defensivabteilungen zu anfällig waren. Offensiv waren wir stärker und haben versucht, mehr Risiko zu nehmen. Wie wir nach dem Rückstand zurückkommen, war sehr gut und wir haben verdientermaßen die Führung erzielt. Beim Ausgleich waren wir im Zweikampf viel zu aggressiv.
Joshua Kimmich: Ich habe mich geärgert, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben. In der zweiten Halbzeit haben wir nach der Pause nicht mehr so viel Kontrolle. Man hat gemerkt, dass wir nach dem 0:1 unser Spiel weiterspielen wollten. Die erste Halbzeit fand ich sehr gut, die zweite okay, aber nicht so gut wie die erste.
Jamal Musiala: Die Niederlande hatten mehrere Chancen, wir auch. Es war nicht unser Tag, wir werden daraus lernen. Es hat heute nicht alles geklickt wie gegen Ungarn. Das werden wir uns anschauen und Schritte nach vorne machen. Es gab einige Fehler: Wir mögen es zu zocken, ich hatte viele Ballverluste, auch vor dem Tor. Insgesamt müssen wir cleverer sein. Es gibt noch viel zu lernen, aber das Ganze ist ein Prozess.
Deniz Undav: Wir werden von Tag für Tag besser, die Teamchemie ist überragend. Wir sind nicht weit davon entfernt, etwas Großes zu leisten. Über mein erstes Tor bin ich überglücklich - meine Frau, mein Baby und meine Familie auch. Noch glücklicher wäre ich, wenn wir die drei Punkte hätten.
Die deutsche Nationalmannschaft bleibt in der neuen Saison der UEFA Nations League ungeschlagen. In Amsterdam trennte sich die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann 2:2 (2:1) von Gastgeber Niederlande. Tijjani Reijnders schockte die DFB-Elf früh (2.), doch Deniz Undav (38.) mit seinem ersten Länderspieltor und Kapitän Joshua Kimmich (45.+3) drehten das Spiel noch vor der Pause. Denzel Dumfries glich aber schnell wieder aus (51.).
Nagelsmann setzte auf zehn Spieler aus dem 5:0-Auftaktsieg gegen Ungarn. Vor Keeper Marc-André ter Stegen bildeten Nico Schlotterbeck und Jonathan Tah die Innenverteidigung, David Raum und Kimmich komplettierten auf außen die Viererkette. Im defensiven Mittelfeld sollten Pascal Groß und Robert Andrich für Ordnung sorgen, offensiv Florian Wirtz und Jamal Musiala für die Akzente. Die Doppelspitze bildeten Kai Havertz und Undav, der bei seinem Startelfdebüt den angeschlagenen Niclas Füllkrug ersetzte.
Der Start ins Spiel misslang der DFB-Auswahl: Nach einem schnellen Umschalten lief Reijnders allerin auf ter Stegen zu und ließ der deutschen Nummer eins keine Abwehrchance. In der neunten Minute medete sich die deutsche Mannschaft erstmals offensiv an, doch Oranje-Keeper Bart Verbruggen klärte am Strafraumrand. Wenig später traf Havertz aus 13 Metern das Außennetz (11.).
Doch auch auf der Gegenseite wurde es knapp, als Denzel Dumfries nach einem Freistoß freistehend neben das Tor köpfte (15.). Doch das deutsche Team übernahm jetzt das Kommando, Oranje zog sich weit in die eigene Hälfte zurück. Aber die Konter der Gastgeber blieben brandgefährlich: Ter Stegen rettete gegen Xavi Simons (21.).
Dann konterte Deutschkand nach Ballgewinn selbst einmal, Musialas abgefälschter Abschluss tropfte auf das Tordach (26.). Der deutsche Druck wuchs nun stetig an, Oranje wurde nun sehr früh im Spielaufbau attackiert. Allerdings fanden die Hausherren immer wieder Räume beim Umschaltspiel.
Ein Ballgewinn von Musiala führte dann zum Ausgleich: Die Niederlande patzte im Aufbau, Verbruggen parierte erst gegen Wirtz, doch Undavs Nachschuss war für ihn unhaltbar. Und die DFB-Elf legte gleich nach. Andrich öffnete das Spiel mit einem starken Diagonalball auf Raum, dessen Hereingabe lenkte Undav zum freistehenden Kimmich weiter: 2:1.
Zur zweiten Halbzeit ersetzte Waldemar Anton den gelb-vorbelasteten Tah und stand mit der deutschen Defensive gegen aggressiv startende Holländer gleich im Fokus. Brian Brobbey setzte sich links im Strafraum durch und setzte Dumfries im Zentrum perfekt zum Ausgleich in Szene. Fast nach Wiederanpfiff tauchte Havertz nach Flanke von Raum vor Verbruggen auf, setzte den Ball aber bedrängt über die Latte (52.).
Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch, Nagelsmann reagierte in der 63. Minute mit einem Dreifachwechsel: Aleksandar Pavlovic, Maximilian Beier und Emre Can kamen für Groß, Undav und Andrich ins Spiel. Chancen konnte sich in dieser Phase trotz großer Intensität keins der beiden Teams erarbeiten. Erst Raums Flugkopfball über das Tor erzeugte wieder ein wenig Gefahr (71.).
In der Schlussphase schlug das Pendel wieder mehr zugunsten der DFB-Elf aus, mehr als Halbchancen sprangen aber trotz guter Ansätze nicht heraus. In der 89. Minute brachte Nagelsmann noch Chris Führich für Musiala, am Ergebnis änderte aber auch das nichts mehr.
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat seine Startelf für die heutige Nations-League-Partie in den Niederlanden (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) im Vergleich zum Sieg gegen Ungarn auf einer Position geändert. Für den angeschlagenen Niclas Füllkrug rückt Deniz Undav ins Team.
Die Startelf: Ter Stegen - Raum, Schlotterbeck, Tah, Kimmich (C) - Groß, Andrich, Musiala, Wirtz - Havertz, Undav.
Nach dem starken 5:0-Auftaktsieg gegen Ungarn steht für die DFB-Auswahl in der Nations League ein wahrer Klassiker an. In Amsterdam trifft das Team von Trainer Julian Nagelsmann heute (ab 20.45 Uhr) auf die Niederlande. DFB.de fasst die wichtigsten zum Spiel im FAQ zusammen.
Der Privatsender RTL stimmt heute bereits ab 20.15 Uhr auf den Länderspiel-Klassiker der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande an. Kommentiert wird das Spiel von Marco Hagemann, als Experte ist Lothar Matthäus im Einsatz. RTL wird zudem auch online einen Live-Stream zur Verfügung stellen. Diesen gibt es über die Plattform RTL+.
Mit der Elftal gab es bisher 46 Duelle. 17 Siege stehen für die deutsche Mannschaft zu Buche, zwölfmal ging die Niederlande als Sieger vom Platz, zudem gab es 17 Unentschieden. Zuletzt trafen die beiden Mannschaften im März bei einem Testländerspiel in Frankfurt aufeinander, wo der DFB-Auswahl ein 2:1-Heimsieg gelang.
Neu im 23 Mann starken Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft ist der frühere deutsche Junioren-Nationalspieler Angelo Stiller vom deutschen Vizemeister VfB Stuttgart. Außerdem kehrt sein Teamkollege Alexander Nübel zurück ins Aufgebot. Der Torhüter des VfB Stuttgart war bereits im Mai von Bundestrainer Julian Nagelsmann in den vorläufigen EM-Kader berufen worden. Ebenso wie Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern München, der im EM-Vorbereitungsspiel gegen die Ukraine sein Debüt im Nationaltrikot gefeiert hatte, dann aber krankheitsbedingt auf die EURO verzichten musste.
Das DFB-Team wird in Amsterdam wie gegen Ungarn in den weißen Heimtrikots auflaufen.
Das Spiel der DFB-Elf gegen die Niederlande wird von Davide Massa aus Italien geleitet. Dem 43 Jahre alten Referee assistieren seine Landsmänner Filippo Meli und Stefano Alassio, Vierter Offizieller ist Ermanno Feliciani.
Von der Anreise bis ins Stadion: Was für Fans in Amsterdam vor Ort wichtig ist, ist in den Fan-Infos des DFB zu finden.
Deutschland bestreitet sein drittes Gruppenspiel in der nächsten Länderspielpause am Freitag, 11. Oktober auswärts gegen Bosnien-Herzegowina
Qualifizierten sich bislang die Sieger der vier Vierergruppen der Liga A direkt für das Final Four, gibt es nun eine K.o.-Runde mehr. Dem Finalturnier ist ein Viertelfinale mit Hin-und Rückspiel vorgeschaltet, das die ersten beiden Teams jeder Gruppe aus der Topliga erreichen. Danach geht es wie gewohnt mit der Finalrunde der besten Vier weiter. Im Halbfinale und Endspiel fällt die Entscheidung jedoch weiterhin in nur einer Partie.
Es gibt auch wieder Auf- und Absteiger. Die viertplatzierten Teams der Gruppen in den Ligen A und B steigen in die jeweils niedrigere Klasse ab. In der Liga C treten die zwei schlechtesten Letzten den direkten Gang in Liga D an. Während alle Gruppensieger direkt aufsteigen, gibt es auch über die Play-offs weitere Chancen. Dort treffen die Drittplatzierten der Liga A in Hin- und Rückspiel auf die Zweitplatzierten der Liga B, Gleiches gilt für die Dritten der Liga B und Zweiten der Liga C. Ebenfalls ermitteln die zwei besten Gruppenvierten der Liga C und die zwei Gruppenzweiten der Liga D weitere Auf- und Absteiger.
Europa besitzt für die Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanada 16 Startplätze, von denen zwölf an die Sieger der zwölf WM-Qualifikationsgruppen gehen werden. Die übrigen vier Tickets spielen die zwölf Gruppenzweiten der Qualifikation und die vier besten Nations-League-Gruppensieger, sofern sie nicht bereits für die WM qualifiziert sind, unter sich aus.
Nach der EURO ist vor der UEFA Nations League: Die deutsche Nationalmannschaft trifft sich zur ersten Maßnahme nach dem Heimturnier. Am Samstagabend bezwang das DFB-Team in Düsseldorf Ungarn bereits mit 5:0 (1:0), heute Abend (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) geht es zum Gastspiel in Amsterdam gegen die Niederlande. Der DFB.de-Ticker hält die Fans des viermaligen Welt- und dreimaligen Europameisters mit den neuesten Infos rund ums Team auf dem Laufenden.
Reizung der Achillessehne: Füllkrug verpasst Klassiker
Niclas Füllkrug steht Bundestrainer Julian Nagelsmann für das Länderspiel gegen die Niederlande heute Abend (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) wegen einer Reizung der linken Achillessehne nicht zur Verfügung. Der Angreifer des englischen Premier-League-Klubs West Ham United ist am heutigen Dienstagmittag aus dem Teamquartier der Nationalmannschaft in Amsterdam abgereist. Füllkrug hatte das Abschlusstraining vor dem zweiten Gruppenspiel in der UEFA Nations League am Montagabend bereits nur zum Teil absolvieren können.
Klassiker in der "Halle"
Wenn Deutschland heute Abend (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Amsterdam auf die Niederlande trifft, bleibt das Dach der Johan-Cruyff-Arena in Amsterdam wie schon beim offiziellen Abschlusstraining der UEFA am Montagnachmittag geschlossen. Für den Abend sind in der niederländischen Hauptstadt Regen und Windböen angesagt – bei Temperaturen um die 14 Grad Celcius.
Mehr als 1100 deutsche Fans in Amsterdam
Für den Klassiker Niederlande gegen Deutschland heute Abend sind sämtliche Tickets vergriffen. Die Arena in Amsterdam ist mit rund 56.000 Zuschauer*innen ausverkauft. Aus Deutschland begleiten mehr als 1100 Fans die Nationalmannschaft. Anstoß der Partie in der UEFA Nations League ist um 20.45 Uhr, RTL überträgt live.
50. Geburtstag am Spieltag
Ein Sieg als Geburtstagsgeschenk? Andreas Kronenberg, Torwarttrainer der Nationalmannschaft, feiert heute am Spieltag in Amsterdam seinen 50. Geburtstag. Der frühere Schweizer Junioren-Nationalspieler trainierte vor seinem Wechsel zum DFB zehn Jahre lang die Torhüter des SC Freiburg. Durch seine Schule gingen dort unter anderen Nationaltorhüter Oliver Baumann, der auch in Amsterdam im Kader des DFB-Teams steht, Roman Bürki, Rafal Gikiewicz, Alexander Schwolow und Florian Müller.
Ein Wiedersehen gibt es für Kronenberg beim Länderspiel gegen die Niederlande heute Abend (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) mit Mark Flekken, der im Kader der Niederländer steht, und früher beim SC Freiburg unter Kronenberg trainierte.
Mit dem Bus nach Amsterdam
Die deutsche Nationalmannschaft macht sich heute Vormittag auf den Weg von Düsseldorf nach Amsterdam, wo am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) das Auswärtsspiel in der UEFA Nations League gegen EM-Halbfinalist Niederlande ansteht. Das DFB-Team fährt rund drei Stunden lang mit dem Mannschaftsbus in die niederländische Hauptstadt.
Um 16 Uhr steht dort in der Johan-Cruyff-Arena die Abschlusspressekonferenz mit Bundestrainer Julian Nagelsmann und Robert Andrich vom deutschen Meister und DFB-Pokalsieger Bayer 04 Leverkusen an. Um 17 Uhr absolviert die Mannschaft dann das offizielle Abschlusstraining im Stadion. Zum Start in die Nations League hatte Deutschland am Samstagabend in Düsseldorf mit 5:0 gegen Ungarn gewonnen.
7000 Fans feiern DFB-Elf beim öffentlichen Training
Die Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann erfuhr wenige Stunden nach ihrem begeisternden Start in die Nations League gegen Ungarn (5:0) erneut ganz viel Fanliebe: Bei der öffentlichen Einheit im vollen Düsseldorfer Paul-Janes-Stadion jubelten am Sonntag 7000 Zuschauer ihren Stars zu. Zunächst stand das Spielersatztraining auf dem Programm, dann stießen auch die Nationalspieler, die am Vorabend gegen Ungarn auf dem Platz gestanden hatten, für Autogramme und Selfies hinzu.
"Wir haben die Massen begeistert. Wir haben gestern alle gemeinsamen einen wunderbaren Abend erlebt", schwärmte Sportdirektor Rudi Völler, der beim Autogramme-Schreiben den Anfang machte. Nagelsmann genoss den Rummel um ihn herum auch auf dem Platz sichtlich, er scherzte und lachte mit seinem Assistenten Sandro Wagner. Auch DFB-Vizepräsident Peter Frymuth und der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) gaben sich die Ehre.
310 der insgesamt 7000 Tickets hatten der DFB und die Stadt Düsseldorf explizit für junge Besucherinnen und Besuchern der Häuser für Kinder, Jugendliche und Familien, der Jugendfreizeiteinrichtungen, des Kinderhilfezentrums, der Jugendberufshilfe und der Schulen in Düsseldorf reserviert.
Öffentliches Training live auf YouTube
Die Düsseldorfer EM-Arena war am Samstagabend beim 5:0-Sieg der Nationalmannschaft über Ungarn zum Start in die neue Saison der UEFA Nations League restlos ausverkauft. Auch die 7000 kostenlosen Tickets für das öffentliche Training am Morgen danach im Düsseldorfer Paul-Janes-Stadion waren schnell vergriffen. Wer die Nationalspieler dennoch sehen möchte, kann die Trainingseinheit heute ab 11 Uhr hier live auf dem Youtube-Kanal des DFB verfolgen.
Eine Million Follower bei TikTok
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat am Freitag die Marke von einer Million Follower auf TikTok geknackt. Seit Juni 2022 ist der DFB mit einem eigenen markenübergreifenden Channel auf der Entertainment-Plattform vertreten. Einzelne Videos wurden dort jeweils mehrere Millionen Mal aufgerufen, die erfolgreichsten fast 20 Millionen Mal.
Um Fans zusätzliche exklusive Einblicke zu ermöglichen und neue, kreative Contentformate zu ermöglichen, ist TikTok seit März 2024 offizieller Entertainment-Partner der Männer-Nationalmannschaft des DFB.
Wie TikTok nach der UEFA EURO 2024 mitteilte, wurden die Beiträge des DFB-Teams mit mehr als 374 Millionen Aufrufen während der Europameisterschaft mit Abstand am meisten geklickt. Auf Platz zwei im Ranking der Verbände folgten die Franzosen (241 Millionen Aufrufe), auf Rang drei die Engländer (184 Millionen).
Tickets für das öffentliche Training vergriffen
Die kostenlosen Tickets für das öffentliche Training der Nationalmannschaft am Tag nach dem heutigen Länderspiel gegen Ungarn (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) sind allesamt vergriffen. An diesem Sonntag präsentiert sich das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann ab 11 Uhr den Fans im Paul-Janes-Stadion in Düsseldorf. Insgesamt können 7000 Besucher*innen im nach dem 71-maligen deutschen Nationalspieler Paul Janes benannten Stadion dabei sein. Aus organisatorischen Gründen war der kostenlose Erwerb von Eintrittskarten notwendig.
Wer keine Tickets erhalten hat, kann das Training live bei Youtube verfolgen.
Für das Länderspiel gegen Ungarn heute Abend zum Start in die UEFA Nations League gibt es noch ganz wenige Restkarten im DFB-Ticketportal.
Franzose Turpin leitet Deutschland-Spiel
Gutes Omen für die deutsche Nationalmannschaft? Der erfahrene französische Schiedsrichter Clement Turpin leitet das Nations-League-Spiel gegen Ungarn am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in Düsseldorf. Unter der Leitung des 42-Jährigen hat die deutsche Auswahl noch nie verloren.
Turpin pfiff die deutsche Mannschaft bisher fünfmal. Vier Siege und ein Remis stehen dabei zu Buche. Mit dem WM- und EM-Referee an der Pfeife gab es zuletzt das deutliche 5:1 im Eröffnungsspiel der Heim-EM gegen Schottland. 2015 in der EM-Qualifikation hieß es 2:0 in Georgien, bei der EM 2016 stand am Ende ein 1:0 im Gruppenspiel gegen Nordirland und im Jahr 2021 in der WM-Qualifikation gab es ein 1:0 in Rumänien. Zudem leitete Turpin das 2:2 in einem Testspiel gegen Argentinien 2019.
Abschlusstraining und Reise nach Düsseldorf
Nach Besprechung und Aktivierung am Morgen steht für die Nationalmannschaft am heutigen Freitag das Abschlusstraining vor dem Auftaktspiel in der UEFA Nations League an. Das absolviert das DFB-Team um 11 Uhr noch in Herzogenaurach, auf dem Trainingsplatz direkt am Home Ground von DFB-Partner adidas. Die ersten 15 Minuten sind für Medienvertreter*innen geöffnet.
Nach dem Mittagessen fliegt die Nationalmannschaft dann am Nachmittag von Nürnberg nach Düsseldorf, wo sie am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) im Länderspiel auf EM-Teilnehmer Ungarn trifft. Im Düsseldorfer EM-Stadion findet heute (ab 17.30 Uhr) bereits die Abschlusspressekonferenz mit Bundestrainer Julian Nagelsmann und Nationalspieler Pascal Groß von Borussia Dortmund statt.
Paul Janes: Öffentliches Training im Stadion des Ungarn-Experten
Am Tag nach dem Länderspiel gegen Ungarn zeigt sich die Nationalmannschaft in Düsseldorf noch einmal ihren Fans. Das öffentliche Training am Sonntag (ab 11 Uhr) findet äußerst passend im Paul-Janes-Stadion statt. Denn der frühere Nationalspieler, der mit Fortuna Düsseldorf 1933 Deutscher Meister wurde, absolvierte 1932 in Budapest nicht nur sein erstes Länderspiel gegen Ungarn, sondern traf im Nationaltrikot insgesamt sogar siebenmal auf Ungarn - so oft wie sonst nur noch Nationalspieler Albin Kitzinger. Siebenmal standen sie in der Startelf, beide verzeichnen mit jeweils drei Niederlagen aber auch die meisten Pleiten aller Nationalspieler gegen Ungarn. Beim höchsten Sieg der deutschen Länderspielgeschichte über Ungarn stand Janes nicht nur auf dem Platz, beim 7:0-Heimsieg vor 65.000 Fans im Müngersdorfer Stadion in Köln traf er sogar selbst. Per Elfmeter erzielte Janes in der 24. Spielminute das 1:0.
Von ter Stegen bis Can: Die Rückennummern von 1 bis 23
Die Rückennummern für die anstehenden Spiele in der UEFA Nations League am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in Düsseldorf gegen Ungarn und am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Amsterdam gegen Gastgeber Niederlande stehen fest. Marc-André ter Stegen ist nach dem Rücktritt von Weltmeister Manuel Neuer die neue Nummer eins im Tor der deutschen Nationalmannschaft – folgerichtig trägt er die 1 auf dem Trikot. Bei der Heim-Europameisterschaft im Sommer hatte ter Stegen noch die Rückennummer 22, die übernimmt nun Verteidiger David Raum. Die Nummer 8 des ebenfalls nach der Heim-EM zurückgetretenen Toni Kroos trägt Robert Andrich, die Nummer 13 von Thomas Müller übernimmt Deniz Undav. Die Nummer 21 von Ilkay Gündogan bekommt Torhüter Alexander Nübel. Für die Länderspiele gegen Ungarn und die Niederlande hat Bundestrainer Julian Nagelsmann 23 Spieler nominiert, laut UEFA-Reglement müssen die Nummern 1 bis 23 vergeben werden.
Die Rückennummern für die Spiele gegen Ungarn und die Niederlande:
Trikotnummer | Name |
1 | ter Stegen |
2 | Koch |
3 | Anton |
4 | Tah |
5 | Groß |
6 | Kimmich |
7 | Havertz |
8 | Andrich |
9 | Füllkrug |
10 | Musiala |
11 | Führich |
12 | Baumann |
13 | Undav |
14 | Beier |
15 | Schlotterbeck |
16 | Pavlovic |
17 | Wirtz |
18 | Mittelstädt |
19 | Stiller |
20 | Henrichs |
21 | Nübel |
22 | Raum |
23 | Can |
Gegen Ungarn in der Nations League noch ohne Sieg
Die Bilanz der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn ist positiv - wenn auch knapp. In insgesamt 38 Duellen siegte Deutschland 14-mal, zwölfmal gingen die Ungarn als Sieger vom Platz, weitere zwölf Partien endeten Unentschieden. In der UEFA Nations League, in der Deutschland am Samstag in Düsseldorf (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) zum dritten Mal auf Ungarn trifft, konnte das DFB-Team noch kein Spiel gegen Ungarn gewinnen. Einmal siegten die Ungarn, ein Spiel ging Remis aus. Auch diese Bilanz trug dazu bei, dass Deutschland in diesem Jahr während der Heim-Europameisterschaft erst das zweite Pflichtspiel überhaupt gegen Ungarn gewann. Das 2:0 in der Gruppenphase in Stuttgart war das erste gewonnene Pflichtspiel seit dem "Wunder von Bern", dem Sieg im WM-Finale 1954 über die favorisierten Ungarn.
Erstes Mannschaftstraining im Home Ground
Heute (ab 11 Uhr) bittet Bundestrainer Julian Nagelsmann seine Mannschaft zum ersten Training auf den Platz am Home Ground in Herzogenaurach. Am Montag standen Anreise, Besprechungen und individuelles Training an. Um 13.15 Uhr steht der neue Kapitän Joshua Kimmich dann den Medienvertreter*innen im Rahmen der Pressekonferenz auf dem Gelände von DFB-Partner adidas Rede und Antwort. Borussia Dortmunds Nationalspieler Maximilian Beier gibt zudem heute (ab 13 Uhr) eine Autogrammstunde im adidas Store in Herzogenaurach.
Kimmich Kapitän, Rüdiger und Havertz seine Stellvertreter
Joshua Kimmich ist der neue Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Bundestrainer Julian Nagelsmann gab am heutigen Montag im Rahmen der ersten Pressekonferenz im Trainingslager des DFB-Teams in Herzogenaurach bekannt, dass der 91-malige Nationalspieler vom FC Bayern München die Nachfolge von Ilkay Gündogan antreten wird. "Der Kapitän platziert die Meinung der Mannschaft beim Trainerteam", so Nagelsmann. "Jo war der logische Nachfolger. Er geht mit seiner Mentalität voran."
Der Mittelfeldspieler führte das DFB-Team als Kapitän im Sommer ins Viertelfinale der Heim-EM, der damalige Bundestrainer Hansi Flick hatte Ilkay Gündogan im September 2023 zum Kapitän ernannt. Kimmich trug bislang bereits 17-mal die Spielführerbinde im Trikot der Nationalmannschaft. Seine Stellvertreter in der Nationalmannschaft sind künftig Abwehrspieler Antonio Rüdiger von Real Madrid und Kai Havertz vom FC Arsenal. Dazu der Bundestrainer: "Mit den drei Spielern haben wir einen sehr guten Mix."
Den Mannschaftsrat bilden Marc-André ter Stegen, die neue Nummer eins der DFB-Auswahl, Jonathan Tah, Niclas Füllkrug und Pascal Groß. "Der Mannschaftsrat ist ein sehr guter, verantwortungsvoller Kreis", so Nagelsmann. "Wir haben das gut ausgewählt, die Spieler waren alle sehr glücklich und sind heiß, ihre Rollen auszufüllen."
Alle 23 Spieler nach "Herzo" angereist
Die Vorbereitung auf die neue Saison in der UEFA Nations League kann losgehen: Heute konnte Bundestrainer Julian Nagelsmann seinen Kader für die beiden Länderspiele gegen Ungarn und die Niederlande im Home Ground von DFB-Partner adidas in Herzogenaurach begrüßen. Bis zum Mittag reisten alle 23 Spieler an. Bis einschließlich Freitag trainiert die Nationalmannschaft in Herzogenaurach, dann reist sie weiter nach Düsseldorf, wo sie zum Auftakt in die Nations League am Samstag auf Ungarn trifft. Am Dienstag, 10. September, geht es dann in Amsterdam gegen EM-Halbfinalist Niederlande.
Nagelsmann verrät auf der PK Nachfolger von Gündogan als Kapitän
Rund acht Wochen nach der Heim-Europameisterschaft kehrt die Nationalmannschaft zurück in den Home Ground. Am heutigen Montagmittag werden die Nationalspieler im Trainingsquartier von DFB-Partner adidas in Herzogenaurach, das während der EM als Team Base Camp diente, erwartet. Um 14.30 Uhr gibt Bundestrainer Julian Nagelsmann dann im Rahmen der ersten Pressekonferenz unter anderem bekannt, wer das DFB-Team nach dem Rücktritt von Ilkay Gündogan künftig als Kapitän anführt.
Nagelsmann hatte am Donnerstag seinen Kader für die ersten Länderspiele nach der Heim-Europameisterschaft nominiert. Für die beiden Partien zum Start in die neue Saison der UEFA Nations League gegen Ungarn und die Niederlande berief Nagelsmann im Vergleich zum finalen EM-Kader einen Neuen und zwei Rückkehrer in sein insgesamt 23 Mann starkes Aufgebot.
Neu im Kader der deutschen Nationalmannschaft ist der frühere deutsche Junioren-Nationalspieler Angelo Stiller vom deutschen Vizemeister VfB Stuttgart. Außerdem kehrt sein Teamkollege Alexander Nübel zurück ins Aufgebot. Der Torhüter des VfB Stuttgart war bereits im Mai von Nagelsmann in den vorläufigen EM-Kader berufen worden. Ebenso wie Aleksandar Pavlović vom FC Bayern München, der im EM-Vorbereitungsspiel gegen die Ukraine sein Debüt im Nationaltrikot gefeiert hatte, dann aber krankheitsbedingt auf die EURO verzichten musste.
Am Samstag (ab 20.45, live im ZDF) startet Deutschland gegen Ungarn in die neue Saison der UEFA Nations League. Für die Partie in Düsseldorf gibt es noch Karten im DFB-Ticketportal. Am Dienstag, 10. September (ab 20.45 Uhr, live bei RTL), trifft Deutschland dann in Amsterdam auf EM-Halbfinalist Niederlande.
Nach dem 5:0-Auftaktsieg in der Nations League gegen Ungarn, trifft die deutsche Nationalmannschaft am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live auf RTL) in Amsterdam auf die Niederlande. Vor dem Nachbarschaftsduell sprechen Bundestrainer Julian Nagelsmann und Mittelfeldspieler Robert Andrich über den Klassiker. DFB.de mit den wichtigsten Aussagen.
... den Gegner Niederlande: Sie sind individuell besser besetzt als die Ungarn. Haben einen guten Mix aus Qualität und Körperlichkeit. Ich hoffe, dass das Stadion ausverkauft ist und wir eine gute Stimmung haben. Das wird sicherlich ein spannendes Spiel, wir freuen uns drauf.
... Startelf gegen die Niederlande: Wir haben nicht die Idee, alles zu verändern. Es gibt sicherlich Dinge, die wir ähnlich machen können. Aber es ist ein anderer Gegner mit einem anderen Spielstil. Es kann sein, dass Pavlovic beginnt. Wir schauen uns aber erst das Training und das Abschlussspiel an. Dann entscheiden wir im Laufe des Abends.
... den Umbruch im Team: Es ist normal im Fußball, dass ältere Spieler das Team verlassen. Das ist auf Nationalmannschaftsebene häufiger der Fall als im Klub. Da gibt es durchaus Parallelen. Man merkt, dass die Jungs sich wohlfühlen. Es gibt keinen Vorteil, jung oder alt zu sein. Du musst einfach Lust haben.
... Unterschiede zum Vereinstrainer: Du musst das Bewusstsein haben, dass dein Haupteinfluss der Kader ist, und nicht das Training oder die Taktik im Spiel. Der große Unterschied zum Verein ist, dass die Auswahl am Personal jedes Mal neu gemacht werden kann. Im Verein hat man bei einer Halbwertszeit von zwei Jahren gerade mal vier Transferperioden. Pro Transferperiode holt man dann drei oder vier Spieler. Das ist der Unterschied zum Verband, wo ich theoretisch jedes Mal 20 neue Spieler auswählen könnte. Aber deswegen versuchen wir, immer neue Charaktere hereinzubringen.
... Torwart Marc-André ter Stegen: Er hat es gegen Ungarn sehr gut gemacht, er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Hat eine besondere Verantwortung für uns. Die Aussagen, die er getroffen hat, sind nachvollziehbar und legitim. Das Gespräch, das Krone und ich mit ihm hatten im März, war nicht super angenehm, aber er hat die Entscheidung respektiert. Ich hoffe, dass er gesund bleibt und für uns auch in zwei Jahren eine gute WM spielt.
... den fraglichen Einsatz von Niclas Füllkrug: Das entscheidet sich morgen. Er hat Wadenprobleme.
... die Jugendreform: Viele der Dinge liegen auf der Hand. Es geht einfach darum, höhere Wiederholungszahlen zu erzielen. Daher ist das schon sinnvoll. Ich bin trotzdem noch ein Freund davon, dass es Gewinner und Verlierer gibt. Das ist für mich auch sinnvoll, dass Kinder das lernen. Das muss aber in einem Rahmen geschehen. Die Eltern dürfen nicht ehrgeiziger als die Kinder sein. Je älter man wird, desto wichtiger wird auch die Ausbildung durch Erfolg. Aber generell finde ich die Reform gut.
... Pascal Groß an seiner Seite: Das ist keine große Umstellung für mich. Pascal ist ein sehr guter Spieler, ist unfassbar clever. Sowohl mit dem Ball als auch gegen den Ball. Ich verstehe mich sehr, sehr gut mit ihm.
... weniger Druck in der Nations League: Wir haben auch bei der EM frei aufgespielt und nicht extrem viel Druck verspürt. Bei der Nations League haben wir zwar natürlich weniger Druck, aber der deutliche Sieg hatte nichts damit zu tun.
... seine Ziele mit der Nationalmannschaft: Träumen kann man immer viel. Vor zwei Jahren konnte man nicht erahnen, dass ich Nationalspieler werde und so viele Spiele machen werde.
Der 5:0-Heimsieg in der UEFA Nations League gegen Ungarn war für Angelo Stiller nicht der einzige Grund zum Jubeln. In der 82. Spielminute wurde der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler für Robert Andrich eingewechselt und feierte seine Premiere im Dress der Nationalmannschaft. Im DFB.de-Interview spricht er über seine ersten Tage im Kreise des DFB-Teams sowie den Zusammenhalt zwischen Mannschaft und Fans.
DFB.de: Herr Stiller, Sie sind gegen Ungarn in der 82. Spielminute eingewechselt worden, kurz zuvor hat Kai Havertz das 5:0 erzielt. Ist man bei seinem Länderspieldebüt bei solch einem Spielstand dann etwas weniger nervös, weil man weiß, das Ding ist durch? Oder spielt das Ergebnis in dem Moment weniger eine Rolle?
Angelo Stiller: Es nimmt schon ein bisschen den Druck weg, wenn man weiß, normalerweise brennt nichts mehr an. Und man kann frei aufspielen, was man ja eigentlich sowieso tun sollte. Aber die Nervosität ging trotzdem nicht weg, die war schon enorm bei mir. Das habe ich anfangs nicht so realisiert. Aber als der Ball mal kurz ins Aus ging, habe ich gemerkt: Hey, du spielst für Deutschland. Das war schon ein kleiner Gänsehautmoment.
DFB.de: Haben Sie alle Nachrichten zu Ihrem Einstand beantworten können?
Stiller: Es waren schon sehr viele Glückwünsche. Ich bin noch dabei, allen zu antworten. Das ist schon anstrengend, aber auch schön. Das macht man ja gerne.
DFB.de: Am Sonntag sind Sie und Ihre Teamkollegen von 7000 Fans beim öffentlichen Training in Düsseldorf gefeiert worden…
Stiller: Ich finde so etwas richtig geil. Bei uns in Stuttgart hat man gesehen, was möglich ist, wenn Fans und Mannschaft eine Einheit sind. Das ist essenziell für den Erfolg. Auch bei der Nationalmannschaft haben wir jetzt wieder eine Welle erwischt.
DFB.de: In Amsterdam wird es am Dienstagabend sicher auch sehr stimmungsvoll zugehen.
Stiller: Ich war schon in der Arena, habe dort aber noch nicht gespielt. Nach einer Partie in der UEFA Youth League waren wir am Abend noch zu einem Spiel in der Champions League eingeladen. Die Stimmung war krass. Ich freue mich drauf.
DFB.de: Mit dem Highlight Ihres ersten Länderspiels am sechsten Tag sind Sie jetzt seit einer Woche bei der Nationalmannschaft. Wie haben sich diese Tage angefühlt?
Stiller: Es macht enorm viel Spaß, ich hätte es mir nicht besser vorstellen können. Die Jungs haben mich super aufgenommen, wir reden viel miteinander und haben auch neben dem Platz sehr viel Spaß. Es ist wichtig, dass man sich wohlfühlt, dann kann man die Dinge mit Selbstvertrauen angehen. Das hat jeder hier, das merkt man.
DFB.de: Hilft es beim Ankommen, wenn man schon einige Spieler aus dem Verein kennt?
Stiller: Ich habe schon Glück, dass wir hier einen ordentlichen VfB-Block haben. Gleich am Anfang meine Bezugspersonen zu haben, hat es mir einfach gemacht.
DFB.de: Wir stark ist die Nationalmannschaft Thema beim VfB Stuttgart, etwa in der Kabine? Wie oft haben Sie dort untereinander in den vergangenen Monaten über Ihre mögliche Nominierung gesprochen?
Stiller: Das war schon ab und zu mal Thema, aber nie so groß. Außer natürlich, wenn Deniz (Undav, Anm. d. Red.) seine Späße macht... Ich habe mich für jeden Einzelnen über seine Nominierung gefreut, jeder hatte sie verdient. Und jetzt freue ich mich, selbst dabei zu sein.
DFB.de: Wie haben Sie die Heim-EM im Sommer verfolgt?
Stiller: Wie jeder deutsche Fußballfan. Gegen Spanien war ich sogar in Stuttgart im Stadion und stand 120 Minuten lang auf der Gegentribüne. Da hat niemand gesessen. Ich habe den Jungs sehr die Daumen gedrückt und wollte, dass sie das Ding nach Hause holen. Das Aus war sehr bitter.
DFB.de: Den "Geist von Herzo", der während der EM im Home Ground in Herzogenaurach herrschte, kannten Sie sicherlich aus den Social-Media-Clips. Jetzt waren Sie mittendrin.
Stiller: Man merkt hier einfach, dass jeder ein normaler Mensch ist. An sich ticken alle gleich. Alle wollen Spaß haben, haben dabei auch mal Quatsch im Kopf. Dann entstehen auch solche Momente. Und das schweißt die Truppe zusammen, wenn man merkt, man kann zusammen erfolgreich sein und Spaß haben.
DFB.de: Wissen Sie schon, wer Ihr erstes Trikot von der A-Nationalmannschaft erhält?
Stiller: Ich habe es direkt nach dem Spiel meiner Freundin gegeben. Das hänge ich zu Hause auf.
DFB.de: Wir hatten an den TSV Milbertshofen gedacht, Ihren Heimatverein, dem Sie eines Ihrer ersten Trikots vom FC Bayern München, bei dem 2019 Ihre Profikarriere in der 3. Liga begonnen hatte, geschenkt haben. Mit der Aufschrift: "Einmal Milbe, immer Milbe - Euer Angelo".
Stiller: Da muss ich mir noch was überlegen. Das war meine erste Station, ich hatte dort eine schöne Zeit. Ich bin immer noch sehr oft in Milbertshofen und versuche dann, zum Sportplatz rüberzuschauen und genieße die Zeit dort.
DFB.de: Ihr Bruder Marco spielt mittlerweile nicht mehr dort, sondern ist zum FC Eintracht München in die Kreisklasse abgewandert.
Stiller: Der ist mit seinen besten Freunden zu einem anderen Verein gewechselt, um ohne Ambitionen, aber mit Spaß zu kicken. Der war auch ein guter Kicker, hat sich dann aber irgendwann auf die Schule fokussiert. Ich habe früher oft gegen ihn gespielt, ich wollte immer bei den Großen mithalten. Das war eine wichtige Schule.
DFB.de: War er Samstagabend auch im Stadion?
Stiller: Leider konnte er nicht, sonst ist er eigentlich bei jedem meiner Spiele dabei, auch auswärts. Jetzt war er verhindert, saß aber vor dem Fernseher.
DFB.de: Sie kommen aus einer Fußballerfamilie, Ihr Vater Matthias hat in der Jugend für Bayern und Unterhaching gespielt, Ihr Onkel Michael ist seit vielen Jahren Trainer, aktuell beim TSV Allershausen in der Kreisklasse. Er hat gerade in einem Interview über Sie gesagt: "Wenn er mal 40 ist und bei einem Amateurverein spielen möchte, dann sage ich ihm, wohin er gehen soll". Wir wollen keine Transferspekulationen befeuern, zudem ist bis dahin noch 17 Jahre Zeit. Aber so viel kann man bei Ihrer Familiengeschichte wahrscheinlich verraten: Dem Fußball werden Sie verbunden bleiben.
Stiller: Wenn die Familie zusammenkommt, wenn wir zusammen essen gehen, ist das Gesprächsthema Nummer eins Fußball. Wir diskutieren alles - egal, um welche Liga es geht. Manchmal kommt es dabei auch zu Meinungsverschiedenheiten… Aber grundsätzlich ist es schön, ein gemeinsames Thema zu haben. Und ich habe auf jeden Fall vor, noch mal mit meinen Jungs zu kicken, wenn es nicht mehr für den Profifußball reicht. Einfach so aus Spaß.
Mit einem starken 5:0 (1:0) gegen Ungarn ist der Start der deutschen Nationalmannschaft in die Nations League geglückt. Nach dem Spiel betonten Füllkrug und Co. vor allem den Spaß am Spiel und den Wert der Fans. Der gut gelaunte Bundestrainer Julian Nagelsmann sprach über die Spielfreude seiner Spieler, Wusiala und die WM 2026.
Frage: "Herr Nagelsmann, wie haben Sie den Nations-League-Auftakt gegen Ungarn erlebt?"
Julian Nagelsmann: "Es hat Spaß gemacht. Wir hatten zweimal zehn Minuten, die nicht optimal liefen. Da waren wir ein bisschen passiv. Es ist aber außergewöhnlich, wie schnell die Mannschaft Dinge adaptiert. Die Chemie dieser Truppe ist eine ganz andere, wenn man das mit der von vor einem Jahr vergleicht."
Frage: "Was hat Ihnen besonders gut gefallen?"
Nagelsmann: "Wir haben uns sehr viele Großchancen herausgespielt. Wir kommen oft vor das Tor. Der einzige Kritikpunkt ist, dass wir noch einige Chancen ausgelassen haben. Man hat aber die Lust am Siegen gespürt. Diese Lust, dieser Fleiß, das wollen wir sehen. Wir haben dadurch direkt wieder eine Verbindung zu den Fans hergestellt. Das war wichtig."
Frage: "Was wurde in der Halbzeit besprochen?"
Nagelsmann: "Dass wir entweder ganz hoch pressen oder uns tiefer fallen lassen. Dadurch haben wir in der zweiten Halbzeit mehr Kontrolle bekommen. Die Mannschaft macht das schon gut, und es macht Spaß, ihr dabei zuzuschauen."
Frage: "Sie wollten Pascal Groß nicht mit Toni Kroos vergleichen. Hat er doch ein bisschen wie Kroos gespielt?"
Nagelsmann: "Er macht auch Dinge ähnlich wie Toni. Er will den Ball in den Fuß haben, er hat den Blick für die Tiefe. Er hat es gut gemacht. Auch Pavlovic und Stiller haben die Bälle sofort gewollt und hatten keine Angst. Wir haben einige Spieler, die diese Rolle gut ausfüllen können."
Frage: "Gibt es für Florian Wirtz und Jamal Musiala Limits?"
Nagelsmann: "Das Talent haben sie, sie können alles. Sie müssen gesund bleiben. Den Fleiß, den sie haben, der ist entscheidend. Nicht jeder Lauf ist sinnvoll, aber sie sind viel unterwegs. Sie holen viele Bälle, auch defensiv. Beides sind nette, normale Typen. Keiner ist abgehoben. Beide haben das Potenzial, den Ballon d'Or zu gewinnen."
Frage: "Wie haben Sie Kai Havertz gesehen?"
Nagelsmann: "Kai hat in den letzten zwei Jahren einen großen Schub gemacht. Er hat das Potenzial zur Weltklasse auf vielen Positionen. Er läuft unglaublich viel und ist sehr clever geworden. Ihm fehlt manchmal ein bisschen das Abschlussglück. Das Co-Kapitänsamt tut ihm gut. Er ist ein schlauer Mensch, sehr reflektiert. Er ist sehr bescheiden. Ich hoffe, dass er weiter an sich glaubt."
Frage: "Ist Ihr Team nach so einem Auftritt WM-Favorit?"
Nagelsmann: "Es ist noch ein weiter Weg. Wenn wir die nächsten 19 Spiele bis zur WM auch noch gewinnen, zähle ich uns zum Favoritenkreis. Auch wenn wir nur 14 gewinnen."
Frage: "Wie groß ist jetzt die Vorfreude auf das Spiel in Amsterdam?"
Nagelsmann: "Ich freue mich schon. Holland hat eine sehr gute Mannschaft. Die Einzelspieler haben großes Potenzial. Sie spielen sehr variabel."
Mit einem 5:0-Sieg über Ungarn ist die deutsche Nationalmannschaft perfekt in die Nations League gestartet. Nach dem Spiel sprachen die Hauptakteure über das Spiel.
Niclas Füllkrug: Es war das erste Spiel nach der EM. Dazu auch noch Heimspiel. Die Nations League ist ein interessanter Wettbewerb, aufgrund der Qualität der Gegner. Gerade Ungarn hat es uns in den letzten Jahren immer wieder schwer gemacht. Aber wir konnten die EM-Euphorie mitnehmen und freuen uns, die Fans mit dem Sieg glücklich gemacht zu haben. Es macht viel Spaß, mit Musiala und Wirtz da vorne zu spielen. Damit wird Deutschland in Zukunft noch viel Spaß haben. Wir konnten viel Tiefe schaffen und tiefe Laufwege gehen. So konnten wir ein gutes Wechselspiel aufbauen.
Joshua Kimmich: Wir haben das Spiel gut kontrolliert und hätten eigentlich in der ersten Halbzeit höher führen können. Dann hätte ich nicht gedacht, dass wir so eine zweite Halbzeit spielen, weil ich fand, dass die ersten fünf bis zehn Minuten von uns nicht so gut waren. Es ist immer schwer, solche Leute (angesprochen auf Müller, Neuer, Kroos und Gündogans Karriereende in der Nationalmannschaft), gerade mit der Erfahrung, zu ersetzten. Aber es ist auch wichtig für die Jungen, da hereinzuwachsen. Wir hoffen auf mehr solcher Spiele.
Julian Nagelsmann: Am Anfang haben wir noch recht schlampig gespielt und waren nicht ganz im Spiel. Wir hatten wenig Kontrolle im Passspiel, wurden dann aber dominanter und müssten eigentlich schneller führen. Dann haben wir mehr Spielfreude entwickelt und hatten viele Ballgewinne. Die Gruppe hat insgesamt etwas gebraucht, aber gerade, wenn sich zwei Spieler so finden wie Wirtz und Musiala, ist das traumhaft.
Jamal Musiala: Es hat richtig viel Spaß gemacht. Wir konnten die Freude aus der EM mitnehmen. Jetzt können wir Chemie aufbauen und uns für die WM einspielen. Mit Flo (Wirtz) zu spielen, macht viel Spaß. Wenn wir beide Selbstbewusstsein haben, kann ich den ganzen Abend mit ihm zocken.
Pascal Groß: Es war eine super Stimmung im Stadion. Natürlich hilft ein 5:0 zu Hause, die Euphorie aufrechtzuerhalten. Es war eine super Mannschaftsleistung, jeder hat heute gute Leistungen vollbracht und wir haben uns viele Chancen erspielt. Ich kenne meine Stärken, die Jungs vorne in Szene zu setzen, auch wenn ich etwas ruhiger wirke.
Die deutsche Nationalmannschaft hat das Auftaktspiel der Nations League gewonnen. In Düsseldorf besiegte das DFB-Team die Mannschaft aus Ungarn mit 5:0 (1:0). In der 27. Minute vollendete Niclas Füllkrug eine schöne Kombination zur Führung, nach dem Seitenwechsel belohnte sich Jamal Musiala für seinen Konter über das halbe Spilefeld mit dem Tor zum 2:0. Kurze Zeit später hatte es Florian Wirtz beim Abschluss zu einfach und erzielte das dritte tor des Abends. Das 4:0 erzielte Aleksandar Pavlovic mit seinem Debüt-Tor. Den Abschluss machte Kai Havertz per Foulelfmeter.
Im ersten Länderspiel nach der Heim-EM musste Bundestrainer Julian Nagelsmann vor allem die aus der Nationalmannschaft zurückgetretenen Toni Kroos, Thomas Müller, Ilkay Gündogan und Manuel Neuer ersetzen. Vor der neuen Nummer 1, Marc-André ter Stegen, verteidigten Joshua Kimmich, Jonathan Tah, Nico Schlotterbeck und David Raum. Davor bildeten Pascal Groß und Robert Andrich die Doppel-Sechs. In der Offensivabteilung wirbelten Florian Wirtz, Kai Havertz und Jamal Musiala mit ihrem Mittelstürmer Niclas Füllkrug.
Ohne viel Abtasten drückten beide Mannschaften früh aufs Gaspedal. Die Ungarn versuchten die Deutschen früh und hart anzugehen und verteidigten mutig. Quasi folgerichtig, dass die erste gute Chance aus einem Eckball resultierte. Jonathan Tah behauptete sich im Luftduell gegen mehrere Ungarn uns schlug mit seinem wuchtigen kopfball Torhüter Gulacsi, nicht aber Szoboszlai, der den Ball noch per Kopf von der Linie kratzte.
Auch in der nächsten gefährlichen Aktion war Tah wieder beteiligt, diesmal aber in seiner Verteidigerfunktion: Erstmals überwanden die Ungarn das deutsche Mittelfeld und verschafften sich reichlich Platz, Tah stellte sich aber klug in den Freiraum und blockte den Pass, bevor daraus eine gefährliche Situation für die Gäste entstehen konnte. Nach 20 Minuten spielten Florian Wirtz und Jamal Musiala die bis dato größte Torgelegenheit heraus. Der finale Pass der Kombination von Musiala landete in halbrechter Position bei Niclas Füllkrug, der Neu-Londoner scheiterte aber aus wenigen Metern am ausgefahrenen Fuß von Gulacsi.
Ein deutsches Tor lag immer mehr in der Luft und so fiel es in der 27. Minute: Kai Havertz schickte Wirtz auf Außen mit einem langen Ball, der mit dem Ball tanzend in den Strafraum eindrang und auf David Raum verlagerte. Der spielte den Ball mit dem ersten Kontakt in die Zentrale, wo Musiala den noch freieren Füllkrug bediente. Der hatte schlussendlich nur noch das leere Tor vor sich und schob zur Führung ein.
Fünf Minuten später hatten auch die Gäste in Person von Sallai die erste Möglichkeit, der wirkte allerdings überrascht, dass der Ball durchkam und traf aus mittiger Position nur das Fangnetz. Im Gegenzug flankte Pascal Groß auf Havertz, dessen Kopfball von der Latte auf, aber nicht über die Torlinie kam (33.). In der Nachspielzeit wird havertz erneut gut angespielt, sein Schuss auf das lange Eck verfehlte aber sein Ziel.
Die Ungarn wirkten beeindruckt von der deutschen leistung aus der ersten Hälfte und fanden auch danach nicht wirklich in die Partie. Die nächste gute Schussgelegenheit hatte wieder Havertz (55.), der sich durch den Strafraum kämpfte, beim Versuch des Passes aber an Dardai hängen blieb. Auf der anderen Seite aber dann der kurze Schreckmoment: Durch eine Kombination steht der eingewechselte Bolla auf einmal vor ter Stegen, von hinten rauscht aber Robert Andrich heran und grätscht den ball vor dem Abschluss zur Ecke weg (57.). Ung genau dieser Eckball blieb nachhaltig wichtig. Denn aus der Ecke lief Musiala, geschickt von Raum, den Konter gegen zwei ungarische Verteidiger. Am Strafraum angekommen, verlor er erst den Ball, schoss den Abpraller aber direkt Richtung Tor und überwand Gulacsi damit zum 2:0.
Die deutsche Auswahl ging danach nicht mehr in die volle Offensive, blieb dafür aber kaltschnäuzig. Im Zusammenspiel mit Musiala konnte sich Wirtz das Leder etwa 16 Meter vor dem Tor in Ruhe zurechtlegen und erwischte Gulacsi im kurzen Eck zum 3:0 (66.). Gute zehn Minuten später belohnte Aleksandar Pavlovic sich selbst mit seinem Debüt-Treffer für die deutsche Nationalmannschaft. Selbst eingeleitet, gelangte der Ball über Wirtz und Musiala erneut zu Pavlovic, der aus über zehn Metern abschloss und zum 4:0 einnetzte (77.).
Kurz danach konnte sich ter Stegen mit einer klasse Parade (79.) in einer für ihm sonst arbeitsarmen Begegnung auszeichnen. In der nächsten Aktion foulte Orban Havertz im Strafraum, was folgerichtig zum Strafstoß gepfiffen wurde. Der Gefoulte trat selber an, schob mühelos unten rechts zum fünften Tor ein und ließ Major Tom in der Düsseldorfer Arena erklingen.
Die neue Länderspielsaison kann losgehen: Im Vergleich zum letzten Länderspiel gegen Spanien bei der EURO 2024 startet die deutsche Nationalmannschaft mit sechs Änderungen in das Duell gegen Ungarn (ab 20.45 Uhr, live im ZDF).
Bundestrainer Julian Nagelsmann setzt auf folgende Startelf: Ter Stegen - Raum, Schlotterbeck, Tah, Kimmich (C) - Groß, Andrich, Musiala, Wirtz - Havertz, Füllkrug
Wieder mal Ungarn: Zum fünften Mal binnen vier Jahren trifft die deutsche Nationalmannschaft heute Abend (ab 20.45 Uhr) zum Auftakt der UEFA Nations League auf die Magyaren. DFB.de fasst die wichtigsten Infos zum Spiel im FAQ zusammen.
Das ZDF stimmt heute bereits ab 20.15 Uhr auf das erste Nations-League-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die ungarische Auswahl an. Für das Zweite kommentiert Oliver Schmidt. Moderiert wird die Sendung aus der Düsseldorfer Arena von Katrin Müller-Hohenstein. Auch im Stream auf zdf.de wird die Partie zu sehen sein. Anpfiff ist um 20.45 Uhr.
38 Duelle gab es bisher mit der Mannschaft aus Ungarn. 14 Siege stehen für die deutsche Mannschaft zu Buche, zwölfmal ging Ungarn als Sieger vom Platz, zudem gab es zwölf Unentschieden. Zuletzt trafen die beiden Mannschaften im Juni bei der EM 2024 in der Gruppenphase aufeinander, als der DFB-Auswahl in Stuttgart ein 2:0 gelang. Das wohl berühmteste Aufeinandertreffen war das WM-Finale 1954, als Deutschland nach 0:2-Rückstand noch 3:2 gewann und erstmals Weltmeister wurde - das "Wunder von Bern".
Neu im 23 Mann starken Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft ist der frühere deutsche Junioren-Nationalspieler Angelo Stiller vom deutschen Vizemeister VfB Stuttgart. Außerdem kehrt sein Teamkollege Alexander Nübel zurück ins Aufgebot. Der Torhüter des VfB Stuttgart war bereits im Mai von Bundestrainer Julian Nagelsmann in den vorläufigen EM-Kader berufen worden. Ebenso wie Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern München, der im EM-Vorbereitungsspiel gegen die Ukraine sein Debüt im Nationaltrikot gefeiert hatte, dann aber krankheitsbedingt auf die EURO verzichten musste.
Das DFB-Team wird in Düsseldorf in den weißen Heimtrikots auflaufen.
Von der Anreise bis ins Stadion: Was für Fans in Düsseldorf vor Ort wichtig ist, ist in den Fan-Infos des DFB zu finden.
Deutschland spielt sein zweites Gruppenspiel am Dienstag, 10. September (ab 20.45 Uhr, live bei RTL), in Amsterdam gegen EM-Halbfinalist Niederlande.
Qualifizierten sich bislang die Sieger der vier Vierergruppen der Liga A direkt für das Final Four, gibt es nun eine K.o.-Runde mehr. Dem Finalturnier ist ein Viertelfinale mit Hin-und Rückspiel vorgeschaltet, das die ersten beiden Teams jeder Gruppe aus der Topliga erreichen. Danach geht es wie gewohnt mit der Finalrunde der besten Vier weiter. Im Halbfinale und Endspiel fällt die Entscheidung jedoch weiterhin in nur einer Partie.
Es gibt auch wieder Auf- und Absteiger. Die viertplatzierten Teams der Gruppen in den Ligen A und B steigen in die jeweils niedrigere Klasse ab. In der Liga C treten die zwei schlechtesten Letzten den direkten Gang in Liga D an. Während alle Gruppensieger direkt aufsteigen, gibt es auch über die Play-offs weitere Chancen. Dort treffen die Drittplatzierten der Liga A in Hin- und Rückspiel auf die Zweitplatzierten der Liga B, Gleiches gilt für die Dritten der Liga B und Zweiten der Liga C. Ebenfalls ermitteln die zwei besten Gruppenvierten der Liga C und die zwei Gruppenzweiten der Liga D weitere Auf- und Absteiger.
Europa besitzt für die Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanada 16 Startplätze, von denen zwölf an die Sieger der zwölf WM-Qualifikationsgruppen gehen werden. Die übrigen vier Tickets spielen die zwölf Gruppenzweiten der Qualifikation und die vier besten Nations-League-Gruppensieger, sofern sie nicht bereits für die WM qualifiziert sind, unter sich aus.
Gutes Omen für die deutsche Nationalmannschaft? Der erfahrene französische Schiedsrichter Clement Turpin leitet das Nations-League-Spiel gegen Ungarn in Düsseldorf. Unter der Leitung des 42-Jährigen hat die deutsche Auswahl noch nie verloren.
Turpin pfiff bisher fünfmal die deutsche Mannschaft. Vier Siege und ein Remis stehen dabei zu Buche. Mit dem WM- und EM-Referee an der Pfeife gab es zuletzt das deutliche 5:1 im Eröffnungsspiel der Heim-EM gegen Schottland. 2015 in der EM-Qualifikation hieß es 2:0 in Georgien, bei der EM 2016 stand ein 1:0 im Gruppenspiel gegen Nordirland zu Buche und im Jahr 2021 in der WM-Qualifikation gab es ein 1:0 in Rumänien. Zudem leitete Turpin das 2:2 in einem Testpiel gegen Argentinien 2019.
Der Start in die UEFA Nations League steht für die Nationalmannschaft kurz bevor. Am Tag vor dem Duell mit Ungarn in Düsseldorf am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) sprechen Bundestrainer Julian Nagelsmann und Mittelfeldspieler Pascal Groß über die Partie und die Ziele für die kommenden Monate.
... den Gegner: Wir können nicht den identischen Gegner erwarten, wie bei der EM. Ungarn wird sicher offensiver denken, am Ende liegt es an uns, wie weit wir den Gegner hinten reindrücken. Wir haben eine andere Startelf, aber wir haben keinen komplett neuen Kader. Den extremen Umbruch gibt es nicht, also werden wir keine große Anlaufphase brauchen.
... die Erwartungen: Idealerweise führt die Art und Weise, wie wir spielen, zu einem guten Ergebnis. Das erste Spiel nach der EM ist sehr wichtig, um die Fans und den Schwung mitzunehmen. Wir haben jetzt bewusst nichts Neues gemacht im Lehrgang, weil die Spieler aus der Vorbereitung kommen, da ist der Kopf eh voll. Wir haben sehr wenig Zeit zu trainieren, da geht es darum, die Dinge, die wir vorher gemacht haben, zu festigen. Ich will denselben Enthusiasmus sehen, Spiele gewinnen zu wollen.
... die Startelf: Pascal Groß wird spielen, aber er macht nicht den Toni Kroos, sondern den Pascal. Für Ilkay Gündogan wird Niclas Füllkrug spielen, nicht auf der Position und er wird ihn auch nicht ersetzen. Jeder Spieler soll das machen, was er gut kann. Kai Havertz wird einen Tick weiter im Mittelfeld spielen, je nach Spielsituation können wir mit Doppelspitze spielen. Wir sind da sehr variabel.
... die Rücktritte: Es sind vier erfahrene Spieler nicht mehr dabei, die große Bedeutung hatten, aber Veränderung ist immer auch eine große Chance für andere Spieler, die vielleicht hinten dran waren. Ich hatte natürlich ein weinendes Auge, als die vier gesagt haben, sie hören auf, aber das ist nun mal so im Fußball manchmal.
... Pascal Groß: Auf dem Platz hat er nicht nur eine extrem gute Ballsicherheit, sondern auch gute Ideen - auch für Bälle in die Tiefe. Er ist ein Spieler, der keine Angst hat, Bälle zu bekommen. Er hat auf dem Platz einen sehr guten Blick für Situationen. Gespräche mit ihm machen Spaß, weil er fußballverrückt ist. Er kann sich aber auch selbst gut einschätzen. Für die Mannschaft ist er ein wichtiger Ansprechpartner und versucht seine Mitspieler auch zu lenken, wenn er nicht auf dem Platz steht.
... das Wiedersehen nach der EM: Ich glaube, für jeden war es cool, wieder in den Home Ground zurückzukehren. Es kamen Erinnerungen hoch und wir haben uns gefreut, uns wiederzusehen. Auf dem Platz hatten wir einen guten Fokus und konnten uns gut vorbereiten. Wir sind bereit für das Spiel.
... seine Rolle im Team: Ich probiere immer, meinen Mitspielern spielerisch und auch kommunikativ zu helfen. Ich bleibe mir selbst treu und versuche, mein Spiel zu spielen. Ich habe großen Respekt vor Toni Kroos, habe die Zeit im Sommer genossen und viel gelernt.
... Angelo Stiller und Aleksandar Pavlovic: Fußballerisch lernen müssen sie nichts groß. Das sind super Jungs und super Fußballer. Auch in der Gruppe sind sie sehr angenehm und werden ihren Weg sicher gehen.
Zum Auftakt in die UEFA Nations League 2024/2025 trifft Deutschland am Samstag (ab 20.45 Uhr) in Düsseldorf auf Ungarn. Wer die DFB-Auswahl live erleben möchte, kann sich sein Ticket sichern. Karten können im DFB-Ticketportal oder über die Tickethotline (Telefon: 069 90 28 38 48) erworben werden. Derzeit sind knapp 48.000 der verfügbaren 49.235 Karten verkauft.
Sitzplatzkarten für die Partie in der MERKUR SPIEL-ARENA sind in verschiedenen Kategorien zwischen 25 und 115 Euro erhältlich (ermäßigt 18 bis 95 Euro). 10 Euro kosten die Tickets für Kinder bis einschließlich 14 Jahren in der günstigsten Kategorie und soweit verfügbar.
Auch Mitglieder des Fan Club Nationalmannschaft können Eintrittskarten über das DFB-Ticketportal oder die kostenlose Fan-Club-Hotline unter 00800 14 90 74 54 kaufen.
Die weiteren Gruppengegner der DFB-Auswahl in der Nations League sind die Niederlande und Bosnien-Herzegowina. Die vier Gruppensieger und Gruppenzweiten absolvieren vom 20. bis 25. März 2025 die neu eingeführten Viertelfinalspiele. Das Finalturnier mit den vier Siegern dieser Duelle ist für den 4. bis 8. Juni 2025 terminiert.
Weitere Infos zum gibt es im Ticketing-FAQ.
Am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) steht für die deutsche Nationalmannschaft das erste Spiel seit der Heim-Europameisterschaft an. In Düsseldorf trifft das DFB-Team in der UEFA Nations League auf die ungarische Nationalmannschaft. Deren Trainer Marco Rossi spricht im DFB.de-Interview über das Duell, Ungarns EM-Leistung und seine deutsche Vergangenheit.
DFB.de: Herr Rossi, es gibt Menschen in Ungarn, die halten das Vorrunden-Aus Ihrer Mannschaft bei der Europameisterschaft für eine misslungene Turnierteilnahme. Wie beurteilen Sie das?
Marco Rossi: Wer sagt, dass wir bei dieser Europameisterschaft gescheitert sind, ist nicht objektiv.
DFB.de: Sie sind mit einem Sieg aus drei Partien ausgeschieden. Die Erwartungen nach Erfolgen gegen Deutschland und England in der jüngeren Vergangenheit waren aber andere. Unberechtigterweise?
Rossi: Nein, wir haben alle auf das Achtelfinale hingearbeitet. Aber ich habe vor dem Turnier gesagt, wenn wir weiterkommen, umrunde ich den Balaton mit dem Rad. Das sind 200 Kilometer. Ich schaffe nicht einmal zwei Stunden ohne Schmerzen in der Wade. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, wie schwer das gegen Teams wie Deutschland oder die Schweiz wird.
DFB.de: Woran hat es konkret gelegen, dass Sie die Gruppenphase nicht überstanden haben?
Rossi: Beim 1:3 gegen die Schweiz, waren wir bis zur Pause zu ängstlich, und es gab ein taktisches Missverständnis. Ich denke, in dieser Halbzeit haben wir die EM verloren. In der zweiten Hälfte waren wir gut. Beim 0:2 gegen Deutschland waren wir richtig stark, es hat uns Glück gefehlt. Die dritte Partie gegen Schottland haben wir gewonnen. Und dann hätten wir einen Sieg Portugals gegen Georgien gebraucht, stattdessen gewann unerwartet Georgien. Es war auch Pech dabei.
DFB.de: Sie haben nach dem EM-Aus den Eindruck vermittelt, als würden Sie vielleicht zurückzutreten.
Rossi: Ich habe nie gesagt, dass ich gehe. Nur, dass ich mich ausruhen und meinen Kopf frei bekommen muss. Ich brauchte Zeit, um zu verdauen, was passiert war. Jetzt ist der Tatendrang zurück.
DFB.de: Sie treffen nun auf Deutschland, diesmal wieder im Rahmen der Nations League. Es ist das fünfte Duell seit Ihrem Amtsantritt 2018. Sie haben eines gewonnen, eines verloren und zweimal Unentschieden gespielt. Ist es noch spannend?
Rossi: Spiele gegen Deutschland sind nie langweilig. (lacht) Vor allem nicht gegen Julian Nagelsmann. Er ist ein gewiefter Trainer, seine Spieler müssen sehr variabel sein. Und sie waren neben Spanien das beste Team bei der EM, wie ich finde. Schade, dass die zwei schon so früh aufeinandergetroffen sind.
DFB.de: Sie haben eine Vergangenheit mit dem deutschen Fußball. Von 1996 bis 1997 haben Sie für Eintracht Frankfurt gespielt. Dabei waren Sie nach Abstieg der SGE in der zweiten Bundesliga Kollege von Spielern wie Mauricio Gaudino oder Rudi Bommer. Allerdings sind nur 15 Spiele zustande gekommen. Wie kam es zu dieser kurzen Beziehung?
Rossi: Ich habe die ersten Spiele unter Trainer Dragoslav Stepanovic gemacht, die waren gut. Ich hatte eine Art Beckenbauer-Rolle als Libero und Spielgestalter. Die FAZ hatte mal einen Artikel überschrieben mit: "Der neue Kaiser". Dann war ich im Oktober und November verletzt, ein gebrochener Knöchel. Der Winter kam, und mittlerweile war Horst Ehrmantraut Trainer. Ich kam einen Tag zu spät aus dem Winterurlaub, ich war schlecht beim ersten Konditionstest, danach hatten wir keine so gute Beziehung mehr. Ehrmantraut vertraute aber ohnehin mehr den deutschen Spielern.
DFB.de: Auch Ihre Geschichte mit dem ungarischen Fußball hat ihren Anfang in Deutschland.
Rossi: Stimmt. Während meiner Zeit in Frankfurt bin ich immer zu einem Italiener in den Taunus gefahren, ich wohnte nicht weit entfernt. Pippo Giambertone, der Besitzer, und ich wurden Freunde. Irgendwann zog er nach Budapest und lud mich 2009 zu sich ein. In seinem Restaurant traf ich den Sportchef von Honved Budapest. Danach nahm alles seinen Lauf.
DFB.de: Wieviel Ungar steckt in Ihnen?
Rossi: Ich lebe seit 2011 in Ungarn. Nur einmal unterbrochen von einem Jahr in der Slowakei und einmal sechs Monaten in Italien. Ich fühle mich als Mensch hier sehr wohl, sonst könnte ich den Job nicht machen. Und mein Großvater war großer Fan der "Goldenen Elf" um Ferenc Puskas. Ungarn war in meiner Familie immer irgendwie präsent.
DFB.de: Sie sind mittlerweile ungarischer Staatsbürger.
Rossi: Der Wunsch danach war beiderseitig. Ich wollte es, der Verband wollte es auch. Ich fühle mich geehrt, denn es ist nicht leicht, ungarischer Staatsbürger zu werden.
DFB.de: Wie können Sie die DFB-Elf erneut schlagen?
Rossi: Wir treffen uns jetzt das erste Mal seit dem EM-Aus. Ich werde den Spielern sagen, was ich denke, welche Gründe dazu geführt haben, dass wir so früh nach Hause mussten. Wir werden sehen, wie schnell wir aus diesen Fehlern lernen.
Die deutsche Nationalmannschaft bereitet sich auf das erste Länderspiel nach der Heim-EM vor, am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) geht es zum Auftakt der UEFA Nations League in Düsseldorf gegen Ungarn. Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen (32) vom FC Barcelona spricht über seine neue Rolle als Nummer eins, Enttäuschungen in der Vergangenheit und die WM 2026.
... seine neue Rolle als Nummer eins: Natürlich war es ein anderes Gefühl, hier anzureisen. Die Gruppe hat sich bis auf drei, vier Positionen aber nicht riesig verändert. Ich freue mich auf die neuen Aufgaben und will natürlich erfolgreich sein. Ich freue mich über die ganzen netten Worte, die mir die Kollegen und der Trainer gewidmet haben. Das ist Balsam für die Seele. Mein Anspruch war es immer, die Nummer eins zu sein. Das ist mir über das letzte Jahrzehnt leider nicht so gelungen. Ich hatte mit Manuel Neuer jemanden mit einer ganz großen Karriere vor mir, der es geschafft hat, dem Druck standzuhalten. Noch mal herzlichen Glückwunsch an ihn für alles, was er erreicht hat - mit der Nationalmannschaft und auf Klubniveau.
... Enttäuschungen in der Vergangenheit: Es gibt immer wieder die Momente und die Situationen, wo man darüber nachdenkt, dass es nichts mehr wird. Es waren in den vergangenen Jahren immer enge Entscheidungen, die dann meistens in die Richtung von Manuel Neuer gingen. Ich glaube, ich bin damit professionell umgegangen, aber natürlich war das oft sehr enttäuschend. Das ist ein Weg, den man gehen muss und den man annehmen muss. Es gab viele Gespräche in den vergangenen Jahren, und ich war teilweise auch frustriert, aber ich habe mich nie hängen lassen, das haben auch die Mitspieler gespürt.
... seine Ziele: In der Vergangenheit habe ich immer das gleiche Ziel gehabt: Ich will in jedem Spiel und in jeder Minute auf Topniveau sein. Von daher ändert sich nichts, in der Nationalmannschaft wollen wir erfolgreich sein und ein ganzes Land mitreißen.
... die Rücktritte von Neuer, Kroos, Müller und Gündogan: Jeder Verlust von Spielern, die so eine Ära geprägt haben, wiegt schwer. Das müssen wir jetzt füllen, so wie wir das die vergangenen Jahre mit jungen Spielern auch gemacht haben. Wir haben ein junges Team und einen tollen Kapitän, wir sind dafür gut gewappnet.
... die Torwartposition in Zukunft: Wir sind gerade gut aufgestellt. Wir haben in Deutschland sehr viele gute Torhüter, die noch lange spielen können. Jetzt gerade haben wir noch die Qual der Wahl, in Zukunft wird man dann sehen. Im Moment brauchen wir uns darüber nicht so viele Gedanken zu machen.
... die Nations League: Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen und nehmen jedes Spiel ernst. Die Nations League kann für uns sehr wichtig sein, wir haben dort tolle Spiele vor uns.
... die WM 2026: Egal, bei welchem Turnier, wir wollen erfolgreich sein. Die wichtigste Aufgabe für uns ist es, uns darauf vorzubereiten, erfolgreich zu sein. Das hat man bei der EM gesehen, und das hat die Leute mitgerissen. Es war eine super Stimmung, und die wollen wir beibehalten. Wir wollen bei der Weltmeisterschaft 2026 eine sehr gute Rolle spielen und wettbewerbsfähig sein, aber bis dahin ist es ja noch ein bisschen. (lacht)
Die deutsche Nationalmannschaft bereitet sich auf das erste Länderspiel nach der Heim-EM vor, am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) geht es zum Auftakt der UEFA Nations League in Düsseldorf gegen Ungarn. Angreifer Niclas Füllkrug (31) von West Ham United spricht über den Umbruch im DFB-Team, seine neue Rolle und sein neues Leben in England.
... die neue Energie in der Mannschaft: Das Heimturnier und die medial-präsenten Charaktere haben zu dieser neuen Energie beigetragen. Bei der EM drehte es sich endlich wieder im positiven Sinne um uns. Das hatte mit der Kaderzusammenstellung zu tun. Wir wollen das Nationaltrikot stolz tragen und alles dafür tun, um erfolgreich zu sein.
... seine Position im Team: Ich bin in der Hierarchie etwas nach oben gerutscht. Doch in dem, was ich tue, habe ich mich nicht verändert. Ich möchte im aktuellen Prozess vorneweg gehen und auch meinen Job neben dem Platz erfüllen. Über meine Spielzeit rede ich mit dem Bundestrainer nicht so intensiv. Ich möchte meine Leistung so auf den Platz bringen, dass der Bundestrainer es schwer hat, sich gegen mich zu entscheiden.
... den neuen Kapitän Kimmich und die neue Nummer eins ter Stegen: Jo ist ein Kapitän, der vorneweg geht. Das hat er auch vorher schon gemacht. Er ist ein ganz toller Mensch, und ich freue mich jedes Mal, wenn ich ihn sehe. Er hat eine große Rückendeckung im Team. Für Marc freue ich mich nach der langen Zeit als Nummer zwei. Er freut sich auch, und ich bin mir sicher, dass er diesen neuen Job gut ausfüllen wird.
... die Nations League: Ich hoffe, dass die Spiele sehr fordernd werden und wir sie gewinnen können. Doch wir brauchen nicht drumherum reden: Die Nations League wird nicht die gleiche Euphorie wie die Heim-EM entfachen können. Wir wollen trotzdem erfolgreich sein, denn Erfolg gefällt den Menschen, und ihr Support ist wichtig für uns. Die Gier und der Erfolgswille, dieses Turnier zu gewinnen, müssen da sein. Zudem fühlt man sich besser, wenn man mit zehn Siegen in Folge in ein großes Turnier startet. Dann entwickelt man ein gewisses Selbstverständnis, Spiele zu gewinnen. So etwas hatte Spanien bei der EM auch.
... sein neues Leben in England: Ich spreche gutes Englisch, das ist das Wichtigste. Ein Auslandswechsel ist etwas anderes, es ist eine große Umstellung für meine Familie und mich. Es ist ein komplett neues Kapitel in meinem Leben, doch ich fühle mich sehr wohl mit meiner Entscheidung. Die Art und Weise des Fußballs ist anders: Das Spiel ist viel physischer und dynamischer als in Deutschland, aber deutlich weniger taktisch geprägt. Allgemein gab es bei mir im Klub große Veränderungen, es wird bei uns noch ein paar Spieltage dauern. Wir sind eine Mannschaft mit viel Qualität und wollen in der Premier League überraschen. Mein Ziel ist das Erreichen der Champions League.